Aarburg

Panne bei Stimmausweisen fordert knapp sechs Stunden Mehraufwand

06.03.2023, 20:13 Uhr
· Online seit 06.03.2023, 18:22 Uhr
In Aarburg haben 17 Personen jeweils zwei Stimmrechtsausweise bekommen. Bereits im letzten Jahr ist es zum Versand von 15 Dubletten gekommen. Wie es zur Panne kam, ist weiterhin unklar. Trotz umfangreicher Abklärungen und Untersuchungen konnte bisher kein technisches Problem festgestellt werden.
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Diesen Sonntag wählen die Aarburger Stimmberechtigten ein neues Mitglied für die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission. Doch beim Versand der Abstimmungsunterlagen ist es zu einer Panne gekommen – schon wieder. Bereits im Spätherbst des letzten Jahres hatten 15 Personen aus den Quartieren Kleinfeld und Kloosmattstrasse gemeldet, dass sie doppelte Abstimmungsunterlagen für den zweiten Wahlgang erhalten hätten.

Auch jetzt sind einige Stimmberechtigte wieder doppelt bedient worden: «Insgesamt haben sich 17 Personen wegen Dubletten gemeldet», sagt der Aarburger Stadtschreiber Urs Wicki auf Anfrage von ArgoviaToday. Dieses Mal waren allerdings Strassen mit dem Buchstaben ‹B› (Bornstrasse und Brodheiteristrasse) betroffen. «Meine Familie hatte tatsächlich sechs statt drei Stimmzettel im Briefkasten», sagt Wicki, der ebenfalls von der Panne betroffen war.

Technische Probleme sorgen für Schulterzucken

Der Grund für die technischen Probleme konnte weder damals noch heute herausgefunden werden. «Die Datenaufbereitung und der Druckablauf sind seit Jahren unverändert und es gab vorher damit nie Probleme», teilt die Verwaltung mit. Auf Anfrage erklärt der Stadtschreiber, das sich dem Problem mehrere Spezialisten angenommen hätten: «Das führte aber nur zu Schulterzucken, niemand fand einen Fehler.» In seiner 40-jährigen Karriere habe es in Aarburg noch nie einen solchen Vorfall gegeben – bis auf jenen im letzten Herbst.

Vorführeffekt bei erneutem Druck

In der Folge bereitete die Stadtverwaltung sofort einen weiteren Druck von Stimmrechtsausweisen (mit fiktivem Urnengangsdatum) für alle 3994 Stimmberechtigten auf. Und siehe da: Es funktionierte reibungslos.

Die Ausweise seien dann auch noch manuell auf Fehler und Dubletten überprüft worden – mit Erfolg. In einem weiteren Testschritt wurden die Stimmrechtsausweise für lediglich die an der Bornstrasse und der Brodheiteristrasse wohnhaften Stimmberechtigten ausgedruckt. Dabei sei der Druck bewusst manuell unterbrochen worden, «wie das in der Praxis zum Beispiel auch bei Tonerwechsel vorkommen kann». Auch in diesem Test ergaben sich keine Dubletten.

Künftig wird manuell geprüft

Die Stadt beliess es aber nicht bei diesen Massnahmen. Zusätzlich und als Vorbereitung für den Druck der Stimmrechtsausweise für den Urnengang im Juni sei nach den beiden vorerwähnten Tests vorsorglich noch ein Server-Update am Drucker durchgeführt worden. Und: «Künftig wird die Stadtverwaltung jeweils eine manuelle Überprüfungen aller Stimmrechtsausweise vor deren Versand durchführen», heisst es. Und zwar so lange, bis das System dauerhaft problemlos – also ohne Dubletten – läuft.

Am kommenden Sonntag wird das Wahlbüro alle eingehenden Stimmrechtsausweise auf einer elektronischen Liste abstreichen. «Damit kann zuverlässig ausgeschlossen werden, dass jemand seine Stimme doppelt einlegt», betont die Verwaltung. Trotzdem ergebe sich daraus ein viel grösserer Aufwand. Stadtschreiber Wicki rechnet mit ungefähr sechs Stunden Mehrarbeit für die Stadtverwaltung und hat nun eine neue Bezeichnung für das Wort EDV: «Ende der Vernunft», sagt er am Telefon und lacht. Viel anderes bleibt ihm im Moment wohl auch nicht übrig.

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veröffentlicht: 6. März 2023 18:22
aktualisiert: 6. März 2023 20:13
Quelle: ArgoviaToday

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