«Salted Dry Gin»

Pioniere aus Rheinfelden entwickeln Gin mit Salznote

· Online seit 25.03.2023, 15:50 Uhr
Was mit einem Vater-Sohn-Projekt startete, wurde rasant zu einer kleinen, prämierten Gin-Produktion. Kürzlich hat die Ventura-Gin GmbH aus Rheinfelden nach drei Jahren intensiver Arbeit den «Ventura Salted Dry Gin» auf den Markt gebracht.
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Rückblickend betrachtet war die Geburtsstunde des Ventura an einem lauen Sommerabend, wie André Eschler berichtet: «Gute Freunde besuchten uns zum Essen, beim Apéro servierten wir Gin Tonic. Dabei schwärmten sie von einem Kurs, in dem sie aus Wodka Gin gemacht hatten. Wir haben gestaunt: Jeder kann Gin selber machen? Wir waren hin und weg. Denn wir lieben Gin.»

Aus Corona-Projekt wird GmbH

André Eschler und Sohn Nico machten sich voller Euphorie selbst ans Werk: «Wir studierten Wodka und Botanicals, tauchten tief in die Welt des Gins ein und strebten schliesslich die Kreation des eigenen, perfekten Gins an.» Die Beiden tüftelten, dosierten, mischten und brannten sorgfältig umher. Doch der Corona-Lockdown war nicht gerade hilfreich; sämtliche Brennkurse im In- und Ausland waren bis auf Weiteres abgesagt. Die ambitionierten Ziele aufzugeben, kam für die Rheinfelder jedoch nicht infrage.

Aus der Region für die Region Rheinfelden

Nach diversen Experimenten waren sie überzeugt von der eigenen Rezeptur. Jedoch fehlte die Fachkenntnis eines professionellen Schnapsbrenners. Eine Brennerei war dank der Zeltner Destillerie in Dornach nicht weit entfernt. Dies würde allerdings eine grosse Investition darstellen, welche mit höheren Kosten für Produktion und Weiterverarbeitung einhergehen würde. Doch der Schritt wurde gewagt. Schnell wurden also auch Flaschen und Etiketten benötigt, da sie ihr Produkt rechtzeitig an der bevorstehende Schweizer Spirituosenprämierung präsentieren wollten.

«Ehrlich gesagt gingen wir ziemlich blauäugig an die Prämierung. Wir waren mehr auf eine Standortbestimmung aus, um herauszufinden, ob wir auf einem guten Weg sind», erinnert sich der 56-Jährige. Doch das Vater-Sohn-Duo wurde angenehm überrascht: «Unter 72 Gins erzielten wir die Silber-Prämierung! Tatsächlich haben wir nur um einen Punkt Gold verpasst. Damit begann die Euphorie erst recht.»

Gin mit Salznote?

Zwei Jahre und viele weitere Variationen später ist Ventura immer noch klein, aber fein, wissensdurstig und erfinderisch: «Seit Beginn an suchten wir nach einem Botanical, das zu Rheinfelden passt – obwohl es die ganze Zeit quasi vor der Tür lag.» Die Antwort liegt im Salz. Mutig, wenn man in Anbetracht zieht, dass es kaum einen anderen «Salted Gin» gibt.

«Die Entwicklung, dass heute regionale Produkte wieder Anklang finden, ist extrem sympathisch», so Eschler, «die Leute sind auch bereit, für ein gutes regionales Produkt ein paar Franken mehr zu bezahlen.»

Entwickelt und von Hand abgefüllt sowie etikettiert wird der «Salted Dry Gin» in Rheinfelden, wo natürlich auch das Salz herkommt. Der Destilliervorgang findet wie seit der Geburtsstunde an in Dornach statt. «Die beiden Hauptbotanicals des Gins bestehen aus Datteln und Timut-Pfeffer. Er schmeckt wie ein typischer Gin, ist wacholderlastig, fein und überraschend im Abgang.» Der Salzgeschmack sei nur sehr dezent, beschreibt der Gin-Liebhaber.

veröffentlicht: 25. März 2023 15:50
aktualisiert: 25. März 2023 15:50
Quelle: ArgoviaToday

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