Das Prinzip der sogenannten Pool-Tests zum Beispiel an Schulen ist simpel: Alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler spucken in einen Behälter. Die Samples werden im Labor auf Corona getestet. Lautet das Ergebnis «negativ», bedeutet das, dass keiner der Teilnehmenden infiziert und die Klasse coronafrei ist. Gibt es jedoch ein positives Ergebnis, muss jedes Kind zum individuellen Test, um das infizierte Kind zu finden. Dieses muss sich dann in Isolation begeben, alle anderen dürfen wieder normal zur Schule. Mit dieser Testform will man der Ausbreitung des Coronavirus entgegenwirken, ohne dass die Kinder sich jede Woche einem individuellen Test unterziehen müssen.
Eltern erhalten keine Testresultate
Doch in letzter Zeit häufen sich Meldungen über Testresultate, die zu spät oder gar nicht eintreffen. So gäbe es Tests, die beispielsweise montags durchgeführt würden, deren Ergebnisse aber erst am Freitag einträfen. Da ist es fraglich, wie sinnvoll das Pooltesten noch ist, denn während man auf die Ergebnisse wartet, werden die Kinder weiterhin zusammen und ohne weitere Vorkehrungen unterrichtet.
ArgoviaToday liegen Vorfälle verschiedener Betroffener vor. So meldete zum Beispiel B. S.*, deren zwei Kinder die Schule in Stein besuchen, dass sie bereits viermal gar kein Testresultat erhalten habe. Die Lehrperson habe in diesen Fällen bei den zuständigen Stellen nachgefragt und als Antwort erhalten, «dass man nicht nachkomme mit den Auswertungen». Und auch Leser D. S.* aus Eiken vermisst regelmässig die Resultate von einem seiner zwei Kinder.
«Das repetitive Testen läuft zurzeit sehr gut»
Auf Anfrage von Radio Argovia gibt das Departement Gesundheit und Soziales folgendes Statement ab:
Die Meldungen, die ArgoviaToday vorliegen, betreffen aber weder nur Kinder aus Eiken, noch beschränken sie sich auf den Kindergarten.
Das Gesundheitsdepartement bleibt aber dabei. «Das repetitive Testen läuft zurzeit sehr gut», lässt es erneut verlauten. In die gleiche Kerbe schlägt auch die höchste Aargauer Lehrerin Kathrin Scholl. Ihr sei keine Häufung von Fällen bekannt. Dass es zu ausbleibenden Testresultaten kommt, sei aber nicht ungewöhnlich. «Pannen können einerseits von Seite der Schule entstehen: Teilweise kleben zum Beispiel Etiketten nicht richtig oder die Röhrchen sind nicht im richtigen Sack. Aber auch von Seite des Kantons können Pannen entstehen, manchmal werden etwa die SMS mit den Resultaten erst zu spät ausgelöst», erklärt Scholl. Bei der hohen Anzahl an Pooltests, die im Aargau jede Woche durchgeführt werden, sei es unmöglich, alle Fehler auszuschliessen.
Eltern, die Testresultate ihrer Kinder nicht erhalten, rät Scholl, die Ruhe nicht zu verlieren: «Am einfachsten und am zielführendsten ist es, einfach die Schulleitung zu informieren.»
*Namen geändert
(sfr/cel)