Aargau/Solothurn

Pünktlich zur Zecken-Saison: Das musst du wissen

Lästige Blutsauger

Pünktlich zur Zecken-Saison: Das musst du wissen

· Online seit 18.02.2024, 13:43 Uhr
Zecken, Zecken, Zecken: Alle Jahre wieder beschäftigen sie uns, diese lästigen Blutsauger. Ein Experte erklärt, wo sich die Spinnentiere besonders wohl fühlen und warum die meisten Bisse ungefährlich sind.
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Sie gehören zu den weniger schönen Seiten des Sommers: Zecken. Ob mit einer starken oder schwachen Zeckensaison zu rechnen ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab: Zecken mögen es mild und feucht. Ein warmer Frühling und langer Sommer, wie etwa jener im letzten Jahr, begünstigen ein langes Zeckenjahr. Dabei betont der Zeckenforscher Werner Tischhauser, dass Zecken nicht die vom Menschen gut besuchten Orte aufsuchen, sondern umgekehrt: «Das Verhalten der Menschen ist entscheidend. Je schöner das Wetter, umso mehr Menschen zieht es in die Natur, ans Wasser, in den Wald. Dorthin also, wo auch die Zecken leben», sagt der Experte. Zecken mögen es warm, grün und feucht.

Tischhauser bringt aber noch einen anderen Aspekt ins Gespräch. «Interessant ist, dass sich ein Zwei-Jahres-Rhythmus beobachten lässt, in dem wir mehr oder weniger Zecken verzeichnen.» Womit das zusammenhängt, so der Experte, lasse sich nur mutmassen. «Wahrscheinlich hängt das mit der Buchenmast zusammen: Alle zwei Jahre bildet die Buche Nüsse. Nüsse wiederum sind das Hauptnahrungsmittel von Mäusen, welche wichtige Blutwirte für Zecken sind.»

Das Wetter und damit verbundene Aktivitätsverhalten des Menschen ist für den Experten aber weitaus entscheidender, was sich auch mit Zahlen belegen lässt: 2020, das Corona-Jahr, in dem die Menschen nicht in die Ferien oder an Veranstaltungen gehen konnten, dafür deutlich mehr Zeit an Seen und in Parks verbrachten, ist mit über 450 FSME-Infektionsfällen das bisherige Rekordjahr.

Das Verhalten des Menschen ist entscheidend

Welche Kantone, respektive Gemeinden Zecken-prädestiniert sind, könne man so generell nicht sagen: «Grundsätzlich sind alle gutbesuchten Gebiete im Grünen und am Wasser gefährdet.» Dadurch, dass es im Aargau relativ viele Gewässer gibt, könne man demnach von einer erhöhten Zecken-Gefahr ausgehen.

Die Unterschiede der einzelnen Jahre fallen marginal aus. Langfristig betrachtet nehmen die Zeckenfälle allerdings konsequent zu. Der Experte rät deshalb zu einer Impfung: «Vor allem Menschen, die sich häufig im Freien aufhalten, sollten sich unbedingt impfen lassen.»

Die meisten Zeckenstiche ungefährlich

Die gute Nachricht: Die meisten Zeckenstiche, mehr als 90 Prozent, sind ungefährlich. Aus nur etwa drei von 100 Stichen resultiert eine Borreliose. Damit eine Borreliose übertragen werden kann, muss der Stich allerdings mindestens einen Tag unentdeckt bleiben. Im Vergleich zur FSME findet die Übertragung von Borreliose nämlich versetzt statt. Der Experte rät deshalb: «Nach jedem Ausflug in der Natur sollte man sich gründlich auf Zecken abtasten. Das gilt vor allem für Kinder.»

Was zu tun ist, wird man von einer Zecke gestochen, erklärt der Zeckenexperte Werner Tischhauser gleich selbst:

(noë)

veröffentlicht: 18. Februar 2024 13:43
aktualisiert: 18. Februar 2024 13:43
Quelle: ArgoviaToday

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