Regen und Corona-Vorschriften sorgen für Überlastung bei Kinos

«Fast & Furious 9» und «The Suicide Squad» lassen in den Kinos momentan die Kassen klingeln. Das regnerische Wochenende, das hinter uns liegt, brachte viele auf die Idee, sich einen dieser Filme zu Gemüte zu führen. Dies sorgte für längere Wartezeiten. Vor dem Kino Ideal in Aarau bildete sich eine Schlange bis um die Hausecke.

Auch im Kino Schloss standen die Besucher und Besucherinnen an. Grund dafür war aber nicht nur, dass viele dem wechselhaften Wetter entfliehen wollten. Die Wartezeit vor dem Kinoeingang hatte vor allem mit den Corona-Vorschriften zu tun – und damit, dass viele schlichtweg nicht mehr an diese gedacht hatten. Rolf Portmann, Inhaber der Kino Aarau AG, erklärt: «Auch wenn das Ticket online gekauft wurde und der Name registriert worden ist, muss der Kunde bei uns nach Richtlinien des BAG noch Name, Vorname, Mailadresse und Telefonnummer notieren. Wir an der Kasse müssen dann die Sitzplatznummer ergänzen. So nützen uns die Onlinedaten eigentlich nichts und weil die Kunden das nicht wissen, kommen sie alle viel zu knapp ins Kino.» Dadurch kam es bei den Aarauer Kinos am Wochenende zu längeren Wartezeiten. Laut Portmann wurden viele Vorstellungen sogar später gestartet, da es bis zum eigentlichen Beginn noch nicht alle Zuschauerinnen und Zuschauer in den Kinosaal geschafft hatten.

Die Corona-Regelungen sorgen auf beiden Seiten für rote Köpfe. Bei den Kinobesucherinnen und -besuchern, weil sie länger anstehen müssen und nicht verstehen, weshalb sie ihre Kontaktdaten nochmals angeben müssen. Und bei den Mitarbeitenden der Kinos, weil sie zum Sündenbock gemacht werden und kaum mehr hinterherkommen mit ihren zusätzlichen Aufgaben.

Auch die Maskenpflicht ist ein Thema, das für Auseinandersetzungen sorgt. Die Regelung ist klar: Wer das Kinogebäude betritt, trägt eine Maske. Sowohl im Foyer, als auch im Kinosaal selber. Viele Filmfans scheinen dies aber zu vergessen – oder gar gewollt zu ignorieren. Rolf Portmann kann dies nicht nachvollziehen: «Für uns als Betreiber ist es sehr mühsam, in einem dunklen Saal die Maskenpflicht kontrollieren zu müssen. Ich verstehe Kunden, die sich aufregen und sich beschweren, weil jemand neben ihnen keine Maske trägt. Aber wenn wir auch noch die Maskenpflicht zu 100 Prozent sicherstellen müssen, dann müssen wir das Kino gar nicht mehr öffnen.» Portmanns Wunsch ist klar: Die Kunden sollen frühzeitig kommen und sich an alle Vorschriften halten. So sei ein entspannter Kinobesuch für alle Beteiligten möglich.

Regenwetter im Juli sorgt für gute Zahlen

Die Maskenpflicht ist auch im Youcinema Oftringen ein stets präsentes Thema. «Im Foyer halten sich die Kunden sehr gut daran. Im Kinosaal ist es sehr unterschiedlich. Man darf Popcorn und Getränke mit reinnehmen, beim Konsumieren kann man die Maske natürlich nicht tragen. Wir haben aber ein sehr gutes Lüftungssystem, das für Hygiene sorgt», sagt Konrad Schibli, Geschäftsführer der Youcinema AG, gegenüber ArgoviaToday.

Für mehr Freude sorgen die Besucherzahlen. Am vergangenen Wochenende wurden im Youcinema Oftringen und Olten über 4000 Eintritte verkauft. Dank des nassen Wetters war der Juli für das Youcinema trotz Kapazitätsbegrenzung sehr zufriedenstellend, bestätigt Konrad Schibli: «Der Juli lief sensationell. Mit 25 Regentagen und guten Filmen war es für uns natürlich ein Segen.» Der grösste Kassenschlager war «Fast & Furious 9», der um die 12'000-mal gesehen wurde. Auch sehr erfolgreich waren der Kinderfilm «Die Croods - Alles auf Anfang» und der Actionfilm «The Suicide Squad».

Wie lange die Maskenpflicht in den Kinos noch bestehen bleibt, wird sich vermutlich bald zeigen. Dann trifft sich der Bundesrat erstmals nach den Sommerferien wieder.

(umt)