Energie

Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern will mehr Wasser zurückhalten

10.11.2022, 16:00 Uhr
· Online seit 10.11.2022, 15:57 Uhr
Das deutsch-schweizerische Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern (RADAG) will dem Rhein auf Höhe Leibstadt AG künftig mehr Wasser für das Kraftwerk Schluchsee im Schwarzwald zurückhalten können. Die entsprechende Änderung der Konzession liegt derzeit bei den Behörden öffentlich auf.
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Das Flusskraftwerk hält am Rheinwehr Dogern Rheinwasser zurück, welches die Schluchseewerk AG aus dem Rheinstauraum entnimmt, um es insbesondere zur Befüllung des Schluchsees zu nutzen. Die Schluchseewerk AG ist Betreiberin von fünf Pumpspeicheranlagen.

Im Gesuch beantragt das Rheinkraftwerk, dass es künftig bereits bei einer Wasserführung des Rheins von weniger als 800 Kubikmetern pro Sekunde (m3/s) Rheinwasser zurückhalten darf. Damit soll der Schluchsee respektive der ganze Betrieb der Werkgruppe optimiert werden, wie aus einer Publikation im Amtsblatt des Kantons Aargau vom Donnerstag hervorgeht.

Das Gesuch ist bis zum 12. Dezember öffentlich

Massgeblich soll jeweils die Wasserführung am Pegel Rheinfelden sein, wie es im Gesuch heisst. Neu- oder Umbauten der bestehenden Anlagen seien für die Erweiterung der Rheinwasser-Rückhaltung nicht erforderlich.

Betroffen von der Konzessionsänderung sind im Kanton Aargau die Gemeinden Koblenz, Leuggern, Full-Reuenthal, Leibstadt, Schwaderloch, Mettauertal und Laufenburg. Das Gesuch liegt bis zum 12. Dezember öffentlich auf.

Aargau am Kraftwerk beteiligt

Das grenzüberschreitende Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern ist das erste nach dem Zusammenfluss der Aare und des Rheins bei Koblenz. Es befindet sich im Altrhein zwischen Leibstadt und Schwaderloch. Das Kraftwerk ist seit 1933 am Netz.

Es verfügt über eine Konzession des UVEK und über eine inhaltlich übereinstimmende deutsche Bewilligung. Die Konzession von 2003 dauert bis Ende 2072.

Die mittlere Jahresproduktion des Rheinkraftwerks liegt bei 650 Millionen Kilowattstunden. Damit können 180'000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Betriebsführung liegt in den Händen der deutschen Schluchseewerk AG. Der staatseigene Aargauer Energieversorger AEW Energie AG ist zu 17 Prozent am Werk beteiligt.

(sda)

veröffentlicht: 10. November 2022 15:57
aktualisiert: 10. November 2022 16:00
Quelle: ArgoviaToday

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