Quelle: TeleM1
Standing Ovations für Ruth Humbel im Bundeshaus. Ihre Nationalratskolleginnen und Kollegen verabschiedeten die 65-Jährige mit tosendem Applaus. «Wir hatten unterschiedliche Meinungen, rechts und links. Ich habe von allen eine respektvolle Verabschiedung bekommen. Das tut gut und wärmt das Herz», sagt die Birmenstorferin sichtlich berührt gegenüber Tele M1.
Familie Humbel vereint im Bundeshaus
Unterstützt wurde Ruth Humbel an ihrer letzten Sitzung im Bundeshaus auch von ihrer Familie. Ihr Vater – der 91-jährige Ex-CVP-Politiker Valentin Humbel – war es, der Ruth Humbel damals politisch geprägt hatte. «Ich habe sie mitgenommen an eine CVP-Veranstaltung. Da war sie so 22 oder 23 Jahre alt.»
Ihre Sporen hat Humbel im Grossen Rat abverdient. 2003 ist für die CVP in den Nationalrat nachgerückt. Dort hat sie sich – nebst der Gesundheitspolitik – stets für eine gesunde AHV-Finanzierung eingesetzt. «Mein politischer Schwerpunkt und auch meine Leidenschaft ist in der Kommissionsarbeit gewesen. Versuchen, überparteilich Lösungen zu finden, Kompromisse zu finden.»
Lobende Worte ihrer politischen Gegnern
Nach der letzten Sitzung wird deutlich, dass Humbel auch von ihren politischen Gegnern geschätzt wurde und grossen Respekt geniesst. «Ich staune ab der Leistung von Ruth Humbel. Gesundheitspolitisch ist es die Frau, die alles kennt im Parlament. Sie wird ganz sicher fehlen!», schwärmt SVP-Nationalrat Thomas Burgherr, mit dem sich Humbel ein Büro geteilt hat.
Und auch SP-Nationalrat Cédric Wermuth findet nur lobende Worte: «Ich kenne gar keinen Kanton Aargau ohne Ruth Humbel. Sie war jemand, die immer fair gespielt hat und mit einer unglaublichen Erfahrung im Politleben unterwegs war. Es war schwierig, mit ihr zu diskutieren. Ich habe sie sehr geschätzt. Schade.»
Ruth Humbel möchte sich jetzt vor allem wieder mehr Zeit für sich und ihre Familie nehmen.