Novum in Europa

Schädliche Pflanzenlaus mit Zierpflanzen importiert – auch Aargau betroffen

07.06.2021, 18:06 Uhr
· Online seit 07.06.2021, 17:58 Uhr
Im März wurden mehrere Zierpflanzen in die Schweiz importiert, die mit einer unbekannten, schädlichen Laus befallen sind. Auch im Aargau wurden diese Pflanzen verkauft. Der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst warnt nun davor und versucht eine mögliche Ausbreitung sofort zu stoppen.
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Insgesamt 50 sogenannte Callistemon-Pflanzen, auch unter dem Namen Zylinderputzer bekannt, sind im März von einem italienischen Betrieb in die Schweiz eingeführt worden. Nun stellte man jedoch fest, dass die Pflanze von einer Schmier- oder Wolllaus befallen ist. Bisher wurde dieser Schädling noch nie in Europa dokumentiert, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in einer Medienmitteilung vom Montag bekannt gab.

Viele Topfpflanzen betroffen

In der Schweiz und der EU wird die Laus als besonders schädlich eingestuft. Vor allem für den professionellen Gartenbau kann es verheerend sein, wenn die Laus andere Pflanzen befällt und dann nicht mehr kontrolliert werden kann, wo sie sich eingenistet hat.

Der Parasit, der seinen Lebenszyklus auf Pflanzenwurzeln verbringt, kann verschiedene Wirtspflanzen befallen. Neben dem Zylinderputzer sind vor allem Topfpflanzen wie Hibiskus, Oleander, Rhododendren, Feigen und verschiedene Bonsaiarten davon betroffen. Die betroffenen Pflanzen zeigen zunächst ein verzögertes Wachstum, werden gelb oder welk und sterben letztlich ab. Nebst der Schweiz wurden die Pflanzen noch in sieben weitere europäische Länder verkauft.

Betroffene Pflanzen nicht in den Kompost werfen

Es sollte zwingend vermieden werden, dass sich die schädliche Laus in der Schweiz etabliert und sie damit eine Gefahr für den produzierenden Gartenbau darstellt. Rückmeldungen der Gärtnereien haben gezeigt, dass die meisten der importierten Pflanzen zwischen März und Mai 2021 an Privatpersonen verkauft wurden. Die importierten Pflanzen wurden in den Kantonen Aargau, Bern, Freiburg, Zürich und Basel verkauft.

Wer eine betroffene Pflanze erworben hat, darf die Pflanze unter keinen Umständen in den Kompost oder den Abfall werfen, wie Jonathan Fisch vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) unterstreicht. Der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst schickt hingegen eine Fachperson vorbei, der den Zylinderputzer und weitere Pflanzen in der Umgebung auf den Schädling untersucht und diese nötigenfalls im Anschluss fachgerecht entsorgt.

Käufer sollen sich melden

Der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst bittet deshalb, dass sich die Käuferinnen und Käufer dieser Pflanzen umgehend melden, damit eine Ausbreitung in der Schweiz verhindert werden kann. Die Töpfe der befallenen Pflanzen sind mit einem Pflanzenpass mit Europäischer Flagge und der Nummer IT-19-0327 versehen. Laut Jonathan Fischer konnten bisher erst drei Zylinderpflanzen zurückverfolgt werden.

veröffentlicht: 7. Juni 2021 17:58
aktualisiert: 7. Juni 2021 18:06
Quelle: ArgoviaToday

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