Aargau/Solothurn

Schlechtes Wetter lässt Weizen faulen: Ein Drittel der Ernte im Aargau kann nicht für Mehl verwendet werden

Landwirtschaft

Leidender Weizen – ein Drittel kann nicht für Mehl verwendet werden

· Online seit 25.07.2024, 19:37 Uhr
Das schlechte Wetter Anfang Sommer hat nicht nur uns Menschen belastet, auch der Weizen hat gelitten. Wegen des vielen Regens hat er dieses Jahr eine schlechte Qualität. Rund ein Drittel kann nicht für Mehl verwendet werden.
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Die Weizenernte ist vorbei, alles ist gemäht. Doch die Freude über die erledigte Arbeit hält sich bei der Aargauer Landwirtschaf in Grenzen. Denn laut Hansjörg Knecht, Geschäftsführer Knecht Mühle AG in Leibstadt, kann er einen Drittel der Ernte nicht verwenden. «Wir haben einen Mykotoxin-Befall, also Schimmelpilz, der das Getreide im Mai und Juni befallen hat, weil es zu feucht war. Das ist gesundheitsschädigend für Mensch und Tier.» Aus diesem Getreide kann kein Mehl hergestellt werden, es muss grösstenteils entsorgt werden.

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Entsprechend gross ist deshalb auch der Frust bei Christoph Stocker. Er ist Landwirt in Obermumpf und sagt gegenüber Tele M1: «Ich habe mir wirklich Mühe gegeben bei der Kulturführung und beim Säen. Man hat gesehen, wie es wächst. Und dann so eine miserable Ernte abzugeben, das tut weh.»

Hansjörg Knecht kann mit den Landwirten mitfühlen – auch aus finanziellen Überlegungen. «Es ist ja nicht nur das Getreide, sie haben auch noch andere Kulturen, zum Beispiel Kartoffeln – da sieht es genauso schlecht aus, wenn nicht noch schlechter. Also für die Bauern ist es einkommensmässig ein ganz schlechtes Jahr.»

Steigen deshalb jetzt auch die Brotpreise? Davon geht Christoph Stocker nicht aus. Er erinnert die Konsumierenden aber daran, dass es nicht selbstverständlich sei, dass die Regale in den Läden ständig voll mit Brot sind. Für das nächste Jahr hoffen die Bauern auf etwas besseres Wetter. Zu trocken darf es für eine gute Ernte aber auch nicht sein.

(red.)

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veröffentlicht: 25. Juli 2024 19:37
aktualisiert: 25. Juli 2024 19:37
Quelle: ArgoviaToday

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