Ab nächstem August ist die Bezirksschule in Klingnau Geschichte. Auch die letzten Bez-Schüler aus dem Städtli und aus Koblenz besuchen den Unterricht dann in Bad Zurzach, jene aus Döttingen müssen nach Leuggern fahren. Trotz dieses Verlustes wollen die Gemeinden der Kreisschule Oberstufe Unteres Aaretal (OSUA) am Oberstufenstandort im Klingnauer Schulhaus Schützenmatt festhalten, berichtet die Aargauer Zeitung.
Der Stadtrat möchte deshalb mehr Schulraum schaffen und das Schulhaus sowie die Dreifachturnhalle erneuern. Kostenpunkt: 19 Millionen Franken. An der Wintergmeind vom Donnerstag legt er dazu einen Projektierungskredit über 1,1 Millionen Franken für die Erneuerung und Erweiterung der Schützenmatt sowie einen Kredit über 350'000 Franken für die Instandsetzung des Dachs der Dreifachturnhalle vor.
Immer mehr Schülerinnen und Schüler
«Da die Schülerzahlen der Primarschule stetig ansteigen und die Dreifachsporthalle Schützenmatt dringend erneuert werden muss, ist die schnellstmögliche Umsetzung der Schulraumerweiterung unabdingbar», schreibt der Stadtrat in der Einladung zur Gemeindeversammlung.
Mit dem 2018 gesprochenen Planungs- und Projektierungskredit über 450'000 Franken führte die Stadt einen Wettbewerb durch und arbeitete ein Vorprojekt mit Kostenschätzung aus. Zwei Jahre später wurde das Projekt Undö zum Sieger gekürt. Um das Bauprojekt und einen Kostenvoranschlag ausarbeiten zu können, braucht es einen weiteren Projektierungskredit.
Ein separater Kredit wird für das nicht mehr funktionstüchtige Dach der Dreifachsporthalle beantragt, das womöglich vor der grossen Sanierung ersetzt werden muss. An einer Infoveranstaltung sagte Stadtrat Kuno Schumacher, dass dieser «Notkredit» nur eingesetzt werde, falls es nicht anders gehe. Das Dach soll bis dahin so gut wie möglich geflickt werden.
Schulhaus 3 soll für die Primarschule frei werden
Die Kosten von 19 Millionen Franken entsprechen der aktuellen Grobschätzung. Darin eingeschlossen sind die Erneuerung der bestehenden Schulanlage mit Dreifachsporthalle und Klassentrakt sowie die maximal mögliche Erweiterung Richtung Mülihof.
So können mehr Räume für die Sekundar- und Realschule geschaffen werden, damit die aktuell zwölf Abteilungen mit den notwendigen Gruppenräumen und Fachzimmern sowie der Schulleitung im gleichen Gebäude untergebracht werden können. Zudem werden zwei Reserve-Klassenzimmer geschaffen.
An der Infoveranstaltung führte Schumacher aus, dass das (Oberstufen-)Schulhaus 3 im Propsteiareal für die Primarschule frei wird. Läuft alles nach Plan, soll der Baukredit an der Wintergmeind 2023 vorgelegt werden. Der Bau könnte somit 2024 starten und Ende 2025 abgeschlossen sein.
Kindergarten: Eingang und Galerie sollen vergrössert werden
Die Räume sollen an die heutigen pädagogischen Anforderungen angepasst werden. So sind gemäss Einladung neu pro Kindergartenabteilung ein Gruppenraum, ein Arbeitsbereich für die Kindergartenlehrpersonen und ein Raum für den Daz-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) notwendig. Dafür sollen die gedeckte Eingangszone und der Galeriebereich vergrössert werden, ohne den Charakter und die Qualität des Gebäudes zu verändern.
Bei diesem Projekt geht der Stadtrat von Erstellungskosten zwischen 1,1 und 1,4 Millionen Franken aus. «Die gewählte Strategie der Erneuerung des bestehenden Gebäudes entspricht auch dem von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern genehmigten ‹Masterplan Schulraumentwicklung Klingnau›, der die Konzentration sämtlicher Kindergartenabteilungen im Gäntert vorsieht.»
Nebst dem Budget 2023 mit einem unveränderten Steuerfuss von 114 Prozent und einem Defizit von rund 322'000 Franken entscheidet das Klingnauer Stimmvolk über zwei Stellenplanerhöhungen. Sowohl für die Schulsozialarbeit als auch für das Sekretariat der Musikschule beantragt der Stadtrat eine Erhöhung um 25 Stellenprozente. Die Wintergmeind befindet zudem über eine Kreditabrechnung (Sanierung der Aarestrasse).
(Aargauer Zeitung / Stefanie Garcia Lainez)