Serviceangestellte ist die Schwester des italienischen Mafia-Bosses

Die Schwester des Clan-Bosses arbeitete als Zimmermädchen und im Service in einem Hotel-Restaurant im Kanton Aargau, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Ende 2015 wurde das Hotel aber von einem neuen Pächter übernommen. Dieser wollte dann die Mitarbeiterin aber weg haben, weil sie laut Aussagen eines Beobachters nicht richtig sauber gemacht habe.

So leicht war das allerdings nicht: Denn die Angestellte ist die Schwester von Rocco Anello, der Boss des Mafia-Clans der Anello-Fruci aus Kalabrien. Das ist der 'Ndrangheta-Clan, den sich im Juli 2020 die italienischen Mafia-Jäger und die Schweizer Bundesanwaltschaft in Razzien vorknöpften. In Italien und im Aargau wurden im Zug der Aktion «Imponimento» 75 Personen festgenommen und Vermögenswerte von 170 Millionen Euro beschlagnahmt. Es geht dabei um Delikte wie Mafiazugehörigkeit, internationaler Drogenhandel, Geldwäsche oder Korruption.

Der Schwester und ihrem Mann wurde offenbar vor mindestens 20 Jahren die Aufgabe zugeteilt, dass sie die Vermögenswerte des Clans in der Schweiz betreuen. Ausserdem soll das Paar laut Angaben von reumütigen Mafiosi deliktisch erworbene Antiquitäten und Gold in der Schweiz verkauft beziehungsweise in Banktresoren deponiert haben.

(red.)