Hägglingen

Sie futtern 50 Salatköpfe pro Tag: Zu Besuch bei der Kaninchen-Auffangstation

· Online seit 03.11.2022, 05:46 Uhr
Rund um Sidney Näf geht es wild zu und her: Es wird gebuddelt, genagt, mit den Hinterbeinen geklopft und sich versteckt. Ihre Auffangstation in Hägglingen beherbergt zurzeit 36 Kaninchen, welche teils auch über Rettungsaktionen dort gelandet sind.

Quelle: Argovia Today / Cyrill Felder / Severin Mayer

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Sidney Näf pflegt eine intensive Beziehung zu Kaninchen. Dass sie ein tierlieber Mensch ist, hat sie bereits im Kindesalter bemerkt. Nach der Ausbildung zur tiermedizinischen Praxisassistentin wollte sie sich im Gebiet der Nager weiter vertiefen. Sidneys Kaninchen «Malibu» ist im vergangenen Jahr verstorben. Da Hasenkollegin «Melody» nicht alleine leben konnte, startete sie eine Auffangstation für weitere Kaninchen. Innerhalb von zwei Monaten hat sie auf dem Hof ihrer Schwiegereltern ein Tierheim eingerichtet.

Pelzige Bewohner im Tierparadies

Dank grosszügiger Unterstützung ihres Vaters konnte sie eine aufwendige Infrastruktur errichten. Beim Bau der Unterkünfte und Zäune halfen ihr Freunde und Familie. Heute ist «Malmel» offiziell vom Veterinäramt anerkannt. Nun nimmt Sidney fortlaufend Kaninchen bei sich auf, vermittelt sie an artgerechte Plätze oder bietet Ferienplätze für die flinken Nager an.

Inzwischen hüpfen bei Sidney 36 Karnickel im Tierheim herum. Auf Tutti werden viele Tiere angeboten. Dort erkennt Sidney eine mangelhafte Haltung aufgrund der Fotos der Kaninchen schnell: «Wenn ein Tier abgemagert ist, einen Abszess oder verklebte Augen hat, kaufe ich die Hasen den Besitzern ab. Die Kosten pro Kaninchen variieren zwischen 5 und 80 Franken.»

Hungrige Kaninchen sind auf Spenden angewiesen

«Am liebsten essen die Häsli Salat», erzählt Sidney. Täglich verfüttert die 26-Jährige den Langohren über fünfzig Salatköpfe plus Gemüse wie Kohl oder Karotten. Das Tierheim ist auf Spenden angewiesen. Da sich Kosten von Frischfutter, Versteck-Möglichkeiten, Arztbesuchen und Medikamenten aber schnell summieren, reichen die Spenden bei weitem nicht, wie Sidney erzählt: «Wenn kein Spendengeld verfügbar ist, decke ich anfallende Kosten mit meinem Ersparten ab.»

Diese Woche hat «Malmel» beim AEW-Energiebatzen 1000 Franken gewonnen. Sidney ist erleichtert: «Ich freue mich riesig! Damit kann ich direkt die anstehenden Tierarzt-Rechnungen bezahlen.» Langfristig reiche es aber nicht. Deshalb sucht sie weiter nach tierlieben Spenderinnen und Spendern.

veröffentlicht: 3. November 2022 05:46
aktualisiert: 3. November 2022 05:46
Quelle: ArgoviaToday

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