Aargau/Solothurn

Silvesterparty dank 2G plus: Lohnt sich das für die Aargauer Clubs überhaupt?

Umstritten

Silvesterparty dank 2G plus: Lohnt sich das für die Aargauer Clubs überhaupt?

· Online seit 29.12.2021, 08:47 Uhr
Einer Silvesterparty im Club steht nichts im Weg, solange man gegen Corona geimpft oder genesen ist und zusätzlich noch ein negatives Schnelltest-Ergebnis hat. Unter der 2G-plus-Regelung dürfen Tanzlokale öffnen. Die Aargauer Clubs sind gespalten.
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Wie unterschiedlich mit der 2G-plus-Regelung umgegangen wird, zeigt ein Blick auf die grossen Aargauer Clubs. Während das Nordportal Baden an Silvester die Korken mit der «Silvester Night» so richtig knallen lässt, bleibt es im Aarauer «Kiff» bis Ende Januar still. Beide gaben gegenüber ArgoviaToday keine Stellungnahme ab. Andere Clubs finden aber klare Worte.

Das Beste versuchen

Unter den strengen Auflagen schmeisst zum Beispiel das Eventlokal «Les Amis» in Aarau eine Silvesterparty. Geschäftsführerin Laura Kuster begründet: «Wir veranstalten seit der Eröffnung des Les Amis Club im 2016 jedes Jahr eine Silvesterparty und diese ist auch sehr beliebt. Nach langen Überlegungen haben wir uns trotz der strengen Auflagen dazu entschieden, diese durchzuführen. Wir wollen unseren Gästen die Möglichkeit bieten, in einem ‹normalen Rahmen› und mit viel Freude ins 2022 zu starten.»

Die letzten zwei Jahre mussten sie immer wieder kreativ sein und sich auf neue Herausforderungen einlassen, so Laura Kuster. «Den Kopf nicht hängen lassen und daraus das Beste zu machen versuchen ist wohl der beste Leitspruch. Mühsam und aufwendig in der Handhabung hin oder her – wir wollen unseren Gästen ein bisschen Normalität zurückgeben, sodass sie für einen Moment alles vergessen können.» Überlegungen, die Silvesterparty doch sausen zu lassen, seien durchaus präsent gewesen, weil man im Voraus nicht wissen kann, ob sich der Aufwand lohnt. «Doch sind wir der Meinung, dass wir den Gästen etwas bieten müssen und vor allem möchten – wer nicht wagt, der nicht gewinnt.» Es mangle auch nicht an positivem Feedback seitens der Kundschaft, so Kuster.

Alles oder nichts

Ähnliche Töne werden im Cordula Club in Baden angeschlagen: «Es ist klar: Wir müssen etwas machen, sonst bekommst du nichts. Du hast Mitarbeitende, Miete zu bezahlen, es gibt sehr viele Dinge und für das Überleben in der Club-Szene müssen wir aufmachen», so Cordula-Chef Abdel Chariak.

Den Club zu schliessen sei überhaupt nicht nachhaltig und man müsse danach mit allem wieder von vorne beginnen. Deshalb nimmt Chariak die strengen Auflagen in Kauf. «Es ist schwierig, aber ich bin extrem motiviert für die Silvesterparty. Es wird nicht riesig, dafür familiär und darauf freue ich mich.»

Lange gezögert

Ein weiterer Club, welcher seine Türen an Silvester öffnet, ist der «Boiler» in Aarau. Der Entscheid war intern aber stark umstritten und wurde erst kurz vor Jahresende getroffen, sagt Geschäftsführer Michael Ganz gegenüber ArgoviaToday: «Wir haben lange gezögert, ob wir öffnen sollen oder nicht. Die guten Erfahrungen mit 2G plus an Heiligabend stimmen uns aber positiv. Zudem haben uns viele Gäste ermutigt, etwas zu machen.»

veröffentlicht: 29. Dezember 2021 08:47
aktualisiert: 29. Dezember 2021 08:47
Quelle: ArgoviaToday

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