Quelle: Tele M1 / Daniel Arnold / ArgoviaToday / Severin Mayer
Mit der Eröffnung der Grossratssitzung vom Dienstag hatte Ratspräsident Lukas Pfisterer (FDP) einen gewichtigen Rücktritt aus dem Parlament zu verkünden. Die Aarauer Stadträtin und SP-Fraktionsmitglied Silvia Dell'Aquila tritt von ihrem Amt als Grossrätin zurück. Dies, nachdem am Montag bereits bekannt geworden war, dass sie ihren Posten als Regionalleiterin der Gewerkschaft VPOD nach fast zehn Jahren abgibt. Diese bezeichnet sich selbst als «die Gewerkschaft für alle im Service public». In Zukunft wird Dell'Aquila für das Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM als Zentralsekretärin tätig sein. Der Stellenantritt und die Arbeit als Stadträtin gibt Dell'Aquila denn auch als Rücktrittsgrund an.
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Greift Dell'Aquila nach dem Aarauer Stadtpräsidium?
Das Amt in der Aarauer Stadtregierung erfülle sie mit viel Freude, gebe aber auch viel zu tun, sagt Dell'Aquila im Interview mit Tele M1. Gemunkelt wird unter Aaraus Giebeln bereits seit einiger Zeit, ob sie mit den Wahlen 2025 den erneuten Angriff auf das FDP-Stadtpräsidium von Hanspeter Hilfiker wagt. Einen solchen Entscheid bereits jetzt bekannt zu machen, sei verfrüht, sagt Dell'Aquila. Das Interesse sei aber grundsätzlich vorhanden.
Die Sitzung des Grossen Rats im Livestream
Noch fast spannender könnte die Personalie ihrer Nachfolge werden: Marco Hardmeier hatte bis 2019 seinen Einsitz für die SP. Die Partei hatte im Bezirk Aarau über vier Prozent an Wählenden eingebüsst, er verlor sein Amt. Der Schulleiter der Wettinger Primarschule Zehntenhof war zuvor ein Schwergewicht der Aargauer Genossinnen und Genossen, präsidierte das Parlament im Jahr 2017, war Parteipräsident von Januar 2006 bis Juni 2014 und wollte 2020 als Regierungsrat kandidieren. In der internen Ausmarchung verlor er damals gegen den aktuellen Chef des Innendepartements Dieter Egli.
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Hardmeier als bester nicht gewählter Kandidat der SP im Bezirk Aarau hätte nun die Möglichkeit, für Silvia Dell'Aquila nachzurücken. Ob er das auch tut, bleibt abzuwarten. Es wäre jedenfalls ein ausgerollter roter Teppich für eine Rückkehr in das Kantonsparlament. Es ist durchaus üblich, dass Ratsmitglieder ungefähr ein Jahr vor den nächsten Legislaturwahlen abtreten, um jemand vorerst ohne erneuten Wahlkampf ins Parlament zu bringen, da dieser ein Jahr später als bisheriges Mitglied antreten kann und sich damit bessere Wahlchancen ausrechnen darf. Die nächsten Grossratswahlen stehen im Herbst 2024 an.
Marco Hardmeier war bisher für einen Kommentar nicht erreichbar.
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