Sollen Jugendliche geimpft werden?
Noch in diesem Jahr sollen Jugendliche ab zwölf Jahren geimpft werden. Das stellte Virginie Masserey vom BAG am Dienstag in Aussicht (ArgoviaToday berichtete). In anderen Ländern sieht es ähnlich aus: Die Europäische Arzneibehörde (EMA) hat dem Impfstoff von Biontech/Pfizer grünes Licht gegeben, um damit Kinder ab zwölf Jahren gegen Covid-19 zu impfen. Deutschland verpasst den 12- bis 15-Jährigen den Piks ab dem 7. Juni, in den USA ist das bereits seit Anfang Mai möglich.
Normalerweise haben Kinder und Jugendliche bei einer Covid-19-Erkrankung nur wenige und schwächere Symptome als Erwachsene. Es kann aber vorkommen, dass Kinder rund sechs Wochen nach einer Corona-Infektion das sogenannte Multisystem-Entzündungssyndrom entwickeln. Sie leiden dann unter Symptomen wie zum Beispiel Fieber, Magen-Darm-Problemen und Hautausschlägen. Mit der Corona-Impfung könne dieses Syndrom verhindert werden, so der Epidemiologe Andreas Cerny.
Weiter sagt er, dass es oft vorkommt, dass vor allem Kinder die Viren weitergeben: «Aus epidemiologischer Sicht ist es sinnvoll, die Kinder zu impfen, da sie das Virus auf Erwachsene wie Eltern und Lehrpersonen übertragen.» Aus seiner Sicht ist die Impfung bei Kindern und Jugendlichen also etwas Sinnvolles: «Der Epidemieverlauf in der Schweiz kann so positiv beeinflusst werden.»
Genügend Impfdosen, aber noch keine Zulassung
Bis es in der Schweiz zu einer Impfung für Kinder ab zwölf Jahren kommt, könnte es jedoch noch dauern. Zwar hat der Bund genügend Impfdosen für Kinder und Jugendliche an Lager, bisher ist in der Schweiz jedoch noch kein Impfstoff für Personen unter 16 Jahren zugelassen. Man sei jedoch kurz davor, hiess es am Dienstag seitens des BAG. Es sei in seinem Interesse, dass baldmöglichst keine Kinder und Jugendliche mehr an Covid-19 erkrankten. Kinder unter zwölf Jahren müssen sich jedoch noch etwas länger gedulden: Sie dürften voraussichtlich Anfang nächstes Jahr eine Impfung erhalten.