Das schreiben die Verantwortlichen in einer Medienmitteilung am Dienstag. Lange habe man im Vorfeld diskutiert, ob ein Festival vor Ort immer noch der Weg sei, die Werkschau des Schweizer Filmschaffens zu präsentieren. Und dies auch unabhängig von der Pandemie. Mit der 57. Ausgabe der Solothurner Filmtage setze man ganz bewusst auf eine Präsenzveranstaltung. Ein Online-Festival sei lediglich Plan B im Falle eines Lockdowns. Wie genau man in Solothurn «der Schweiz im Kino begegnen will», diese Pläne wurden noch nicht konkret kommuniziert.
Was aber klar ist: Die 57. Edition steht ganz im Zeichen der französischsprechenden Schweiz und der Produzentinnen. Von den 78 Filmen, die es nämlich ins Programmheft der Solothurner Filmtag geschafft hätten, seien 32 aus der Romandie. Die starke Präsenz romanischer Sprachen sei «historisch», sagte David Wegmüller, der nach dem Weggang der ehemaligen Direktorin Anita Hugi zusammen mit Marianne Wirth die künstlerische Leitung der Festivals inne hat, an der Medienkonferenz vom Dienstag. Die nächste Ausgabe werde aber nicht nur als ein «Jahr des frankophonen Films», sondern auch als «Jahr der Produzentinnen» in Erinnerung bleiben, so Wegmüller. Seien doch mehr als die Hälfte der programmierten Filme von Frauen produziert worden.
Ehrengast wird aber weder ein «Romand» noch eine Frau, sondern einer der vielfältigsten Schweizer Filmschaffenden der letzten 50 Jahren: Jürg Hassler. Auch gespannt dürfte man sein, wer im Zeitraum vom 19. bis 26. Januar 2022 einen der drei Preise abstauben wird: Jeweils acht Filme sind nominiert für den «Prix de Soleure» (dotiert mit 60'000 Franken), sowie die beiden mit 20'000 Franken dotierten Preise «Opera Prima» und «Prix du public». Bei einem Budget von rund 3'400‘000 Franken umfasst das Programm der 57. Solothurner Filmtage 26 Weltpremieren und 13 Schweizer Premieren. Zwei Weltpremieren – der Dokumentarfilm «Tout commence» von Frédéric Choffat und der Spielfilm «Une histoire provisoire» von Romed Wyder – haben es in die Auswahl für den «Prix du public» geschafft. Die Welt blickt also einmal mehr nach Solothurn.
(red./sda)
