Mit 32'000 Besucherinnen und Besucher war es einer der stärksten Sonntagsverkäufe in der Geschichte des Einkaufszentrums Shoppi Tivoli in Spreitenbach, sagt Geschäftsführer Patrick Stäuble auf Anfrage von ArgoviaToday. Im Gegensatz zum Vorjahr bedeutet das gut 20 Prozent mehr Besucher, was auch der neuen Limmattalbahn geschuldet sei, die am Sonntag offiziell ihren Betrieb aufgenommen hat. «Rund zehn Prozent sind mit der neuen Bahn angereist», freut sich Stäuble.
Auch das Wynecenter Buchs war gut besucht. «Im Vergleich zum Vorjahr haben wir mehr Umsatz gemacht – trotz schönem Wetter, das nicht unbedingt zum Einkaufen eingeladen hat», berichtet die Migros Aare, welche das Wynecenter betreibt.
Kaufkraft nimmt (noch) nicht ab
Die Besucher stürzen sich in der Vorweihnachtszeit vor allem auf Schmuck, Spielwaren, Sportaccessoires, Gutscheine und Kleider. Von einer sinkenden Kaufkraft merken das Shoppi Tivoli und das Wynecenter bis jetzt im Grossen und Ganzen kaum etwas. «Die jüngere Generation, die noch nicht selber Nebenkosten zahlen muss, weil sie vielleicht noch bei Mami und Papi wohnt, kauft nach wie vor gleich viel ein. Bei der älteren Generation merkt man es schon etwas. Das Weihnachtsgeschäft ist davon aber nicht betroffen.» Stäuble rechnet – wenn überhaupt – erst im neuen Jahr mit Umsatzeinbussen.
Mehr Sonntagsverkäufe in Zukunft
Laut Arbeitsgesetz könnten die Kantone vier Sonntage pro Jahr festlegen, an denen Arbeitnehmende ohne Bewilligung beschäftigt werden dürfen. Im Aargau hat das Parlament den Regierungsrat berechtigt, jedes Jahr zwei bewilligungsfreie Sonntage zu bestimmen. Der Regierungsrat legt die beiden Sonntage jeweils auf den Dezember. Aargauer Grossrätinnen und Grossräte aus allen politischen Lagern wollen das ändern. In einer derzeit hängigen Motion verlangen sie drei bewilligungsfreie Sonntagsverkäufe.
Dieses Vorhaben unterstützt auch das Shoppi Tivoli in Spreitenbach. Einkaufen am Sonntag sei nicht nur eine tolle Freizeitbeschäftigung, sondern auch attraktiv für die Arbeitnehmenden. «Die Mitarbeitenden erhalten beispielsweise mehr Lohn am Sonntag und auch deshalb ist es immer einfach, Leute zu finden, die am Sonntag arbeiten wollen», sagt Patrick Stäuble. Er hofft sogar auf vier bis fünf Sonntagsverkäufe in Zukunft. Die Migros Aare wartet ab: «Wir entscheiden im nächsten Jahr, wie es im Wynecenter weitergeht und schauen erstmal, wie der nächste Sonntagsverkauf läuft.»
Stressfreier einkaufen am Sonntag
Dieses Jahr bleibt es bei zwei bewilligten Sonntagen im Argovialand. Das Shoppi Tivoli rechnet am kommenden Sonntag mit noch mehr Besucherinnen und Besuchern. «Wer sich nicht ins komplette Getümmel stürzen will, soll zwischen 10 und 13 Uhr die Einkäufe erledigen», rät Stäuble.