Quelle: TeleBärn
Die Kurzarbeit für Mitarbeitende sei eine Vorsichtsmassnahme des Unternehmens, teilt Stahl Gerlafingen in einer Mitteilung am Montag mit. Der Finanzchef der Firma Patrick Puddu erklärt gegenüber der «Solothurner Zeitung»: «Die Kundenaufträge haben sich nicht wie vorgesehen entwickelt.» Die Einführung der Kurzarbeit sei eine präventive Massnahme, um auf die Auftragslage zu reagieren.
Das Stahlwerk wird nach der Sommerrevisionspause zusätzlich vom 9. bis 21. August stillstehen; die Kombistrasse vom 5. bis 13. August und das Ringcenter vom 1. bis 13. August. Der Kanton Solothurn habe die Kurzarbeit am 22. Juli wie beantragt bewilligt, teilte Stahl Gerlafingen weiter mit. Man werde den Mitarbeitenden 88 Prozent der Kurzarbeitsentschädigung auszahlen. Obligatorisch wären nur 80 Prozent, so das Unternehmen weiter.
Weniger Bestellungen als erhofft
Es seien weniger Bestellungen eingetroffen als erwartet. Die Lager in Gerlafingen seien voll. Im Sommer komme es jeweils zu einem geplanten Stillstand, um die Maschinen zu warten. Diese Pause werde nun verlängert. Vergangenen Frühling hatte der Solothurner Stahlproduzent bereits 95 Stellen abgebaut, um auf die Marktsituation zu reagieren.
Der Finanzchef führt die wirtschaftlichen Probleme von Stahl Gerlafingen auf die schwierigen Rahmenbedingungen für das Unternehmen zurück: Beispielsweise das Exportverbot für Profilstahl in die EU oder die hohen Strompreise in der Schweiz machen die Situation herausfordernd. Man hoffe jetzt auf eine Erholung der Märkte im zweiten Halbjahr 2024.
(sz/mfu)