Es ist eins der mühsamsten Geräusche überhaupt: Strassenlärm. Dagegen arbeitet der Kanton Aargau an, indem er kantonsweit sogenannte Flüsterbeläge einbaut. Also Strassenbeläge, die einen Teil des Strassenlärms schlucken. Die Autos fahren dabei fast wie auf einem Teppich, der Lärm vermindert sich um 6 bis 8 Dezibel.
Das ist etwa so, als gäbe es plötzlich drei Viertel weniger Verkehr. Zumindest am Anfang, wenn der Belag frisch eingebaut ist, sagt Dejan Milo, Leiter Strassensanierung beim Kanton Aargau: «Pro Jahr verlieren wir bis zu einem Dezibel». Nach nicht einmal 10 Jahren helfe der Flüsterbelag dann häufig nicht mehr viel und müsse ersetzt werden. Eine teure Angelegenheit.
Schuld daran ist der Strassendreck. Flüsterbelag macht nämlich leiser, weil er viele Hohlräume hat, die den Lärm schlucken. Da die Hohlräume sich mit der Zeit aber füllen, verringert sich die Lärmdämmung.
Deshalb testet der Kanton auf der Zürcherstrasse in Aristau, wie man gegen den Verlust der Geräuschdämmung angehen kann. Dort wurde kürzlich ein nagelneuer Flüsterbelag eingebaut. Ab November wird der Belag nun fünf Jahre lang regelmässig mit Hochdruckreinigern bearbeitet. Aber nur in eine Fahrtrichtung, damit man nachher vergleichen kann, ob es gewirkt hat. «Vorne an einem Fahrzeug wird mit Hochdruck Wasser in die Poren reingespritzt. Hinten wird das Ganze – also Wasser und Dreck – wieder eingesaugt», erklärt Milo das Vorgehen.
Ganz neu sei der Versuch nicht, sagt Dejan Milo: «Wir haben solche Versuche schon mehrmals gemacht, bisher aber immer auf älteren Belägen, die schon stark verschmutzt waren.» Gebracht habe die Reinigung deshalb jeweils nicht mehr viel. In Aristau fängt man damit nun bereits von Beginn weg an, die Strasse zu reinigen, damit sich der Dreck gar nicht anzusetzen vermag. Affaire à suivre.
(cel / lba)