Aargau/Solothurn

SVP fordert Massnahmen bei Aargauer Asylzentren – was sagt die Bevölkerung?

SVP fordert Massnahmen

Sicherheit rund um Aargauer Asylzentren – das sagt die Bevölkerung

· Online seit 09.11.2023, 05:58 Uhr
Gegen den Willen des Regierungsrats und diverser Parteien hat der Grosse Rat einen Vorstoss betreffend Asylzentren überwiesen. Er fordert mehr Sicherheitspersonal bei gewissen kantonalen Unterkünften. Braucht es das tatsächlich? Fühlen sich Anwohnende unsicher?
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Die Aargauer Bevölkerung fühle sich wegen Asylsuchenden unsicher und unwohl, behauptet Grossrätin Tonja Burri von der SVP. Sie fordert in einem Vorstoss mehr Sicherheitsmassnahmen rund um Unterkünfte wie dem Bundesasylzentrum in Brugg. «Man könnte sensible Zonen ausscheiden und in den Hausordnungen sagen: Brauchen dürft ihr sie als Einzelpersonen. Ihr dürft aber nicht grosse Gruppen bilden. Ihr dürft nicht einfach herumlungern», sagt sie, als Tele M1 sie vor genau diesem Zentrum trifft.

Diskriminierung, sagt Regierung

Die Aargauer Regierung ist anderer Meinung. Es sei diskriminierend den Asylsuchenden gegenüber: «Im Ergebnis hält der Regierungsrat fest, dass sowohl die Bundesgesetzgebungskompetenz im Ausländer- und Asylbereich, als auch das Diskriminierungsverbot gemäss Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft der Schaffung einer Rechtsgrundlage im Sinn des Postulats entgegenstehen», heisst es vom Kanton.

«Security dreht ständig ihre Runden»

Vereinzelt gibt es in der direkten Nachbarschaft aber offenbar schon Verunsicherung, wie eine kurze Umschau von Tele M1 zeigt. Ein Anwohner berichtet unter anderem über negative Erfahrungen, die seine Frau gemacht habe: «Sie wird angesprochen und ihr werden Sachen zugerufen. Es ist extrem.» Die Mehrheit zeigt sich aber entspannt: «Warum soll ich mich unsicher fühlen, das sind auch Menschen», ist zu hören, oder: «Ich fühle mich sicher, wegen der Security, die ständig ihre Runden dreht.» Die bestehenden Massnahmen scheinen mehrheitlich zu greifen.

Trotzdem muss sich die Regierung mit dem Thema nun intensiver beschäftigen. Burris Vorstoss wurde am Dienstag trotz Widerstand diverser Parteien überwiesen.

(lba)

veröffentlicht: 9. November 2023 05:58
aktualisiert: 9. November 2023 05:58
Quelle: ArgoviaToday

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