Quelle: Tele M1
Ein Brief hat vor einem Monat schweizweit hohe Wellen geschlagen. Es ging darin um den Gendertag in einer Schule im zürcherischen Stäfa. Was als Austausch zwischen den Jugendlichen gedacht war, löst jetzt sogar eine Gegenoffensive aus. Der Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner will nicht mehr länger zuschauen. «Man sollte zuerst rechnen und lesen lernen in der Schule, bevor man den Kindern solche Dinge beibringt.»
Glarner will nun eine Hotline aufschalten. «Wir haben ein Telefondienst, der 24 Stunden erreichbar ist. Wir werden dann per Mail informiert, welche Organisationen und Leute sich bei der Hotline melden.»
Glarners Idee sorgt für Kopfschütteln
Oberstufenlehrer Michel von Känel hat für diesen Telefonservice kein Verständnis. Wenn der 26-Jährige nicht gerade selber unterrichtet, ist er als Dragqueen «Paprika» unterwegs. «Im Moment ist es für uns queere Personen einfach unglaublich schwierig, weil wir sehen, wie rechte Politiker ein Feindbild versuchen zu schaffen – nur um Aufmerksamkeit zu erlangen.»
Von Känel weiss, wie es an den Schulen wirklich ist. Im Lehrplan sei es vorgeschrieben, dass man über solche Themen spricht. Wenn Gegenwind aus der Politik kommt, könnte das die Jugendlichen schnell verunsichern. Das kann auch schwerwiegende Folgen haben: «Nicht ohne Grund ist die Suizidrate und die Mobbingrate bei queeren Jugendlichen um einiges höher als bei heterosexuellen Jugendlichen.»
Die geplante Hotline ist noch nicht online. In wenigen Tagen soll es aber soweit sein.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
(rag)