Aargau

SVP-Präsident Glarner will Arbeitslosengelder auf sechs Monate begrenzen

· Online seit 09.08.2022, 21:18 Uhr
Über 10'000 offene Stellen gibt es schweizweit im Gastgewerbe und trotzdem suchen rund 8000 Arbeitslose im selben Bereich eine Festanstellung. Sind die «Stempel-Gelder» zu hoch angesetzt, so dass niemand mehr arbeiten gehen will?

Quelle: TeleM1

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«Zwei Jahre lang können die Leute heute Stempeln und ihr Geld beziehen», erklärt der Aargauer SVP-Präsident Andreas Glarner mit einem Stirnrunzeln. Und das sogar im Gastgewerbe, wo momentan schweizweit über 10'000 offene Stellen zu vergeben sind. Deshalb will Glarner die Arbeitslosengelder nun massiv kürzen und plant einen entsprechenden Vorstoss im Nationalrat. «Zumindest in den Branchen, wo es an Personal fehlt, muss die Bezugsdauer auf sechs Monate runtergefahren werden», ergänzt der SVP-Mann. Nebst dem Gastgewerbe betrifft der Personalmangel vor allem das Gesundheits- und Sozialwesen. Rund 15'000 offene Stellen sind da schweizweit zu verbuchen.

SP-Nationalrätin Gabriela Suter geht die Idee zu weit

«Die Arbeitslosenquote in unserem Land ist momentan auf einem historischen Tief von zwei Prozent», erklärt Gabriela Suter und ergänzt: «Die Arbeitslosen müssen heute schon jede zumutbare Arbeit annehmen, um keine Einstelltage zu erhalten.» Aus ihrer Sicht wäre es deshalb wichtiger, auch bereits ausgesteuerte, über 50-jährige Personen erneut zu rekrutieren. Ebenfalls keine Kürzung, jedoch eine Art Bonussystem, kann sich FDP-Nationalrätin Maja Riniker vorstellen und fragt bei Tele M1 auf dem Sender: «Wieso belohnen wir nicht die Leute, welche rasch eine neue Stelle finden, mit einem Bonus?»

Egal ob mit einer Kürzung oder einem Bonussystem, die Arbeitslosengelder werden im Nationalrat bestimmt heiss diskutiert, wenn Andreas Glarner den Vorstoss in der Herbstsession einreichen wird.

(csu)

veröffentlicht: 9. August 2022 21:18
aktualisiert: 9. August 2022 21:18
Quelle: ArgoviaToday

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