Aargau/Solothurn

Tausende deutsche Patienten lassen sich in Aargauer Spitälern behandeln

Spitalsterben

Tausende deutsche Patienten lassen sich in Aargauer Spitälern behandeln

· Online seit 15.08.2024, 19:33 Uhr
Die Spital-Landschaft ennet der Grenze dünnt immer weiter aus. Daher lassen sich immer mehr deutsche Patientinnen und Patienten in der Schweiz behandeln. In einigen Fällen kostet die Behandlung nicht mehr als in Deutschland.
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Auf der anderen Seite des Rheins sind Spitäler mittlerweile rares Gut. Im Frühjahr 2024 machte das Krankenhaus in Rheinfelden zu, 2022 das in Stühlingen und 2017 das in Bad Säckingen. In Waldshut gibt es noch das Klinikum Hochrhein, welches aber schliesst, wenn der Neubau in Albbruck steht. Im Landkreis Lörrach sind es noch drei Spitäler, die aber auch allesamt schliessen werden, sobald der Betrieb im Zentralklinikum Lörrach läuft. Dies soll aber wohl erst Ende 2025 der Fall sein, wie der «Südkurier» schreibt.

Dichte an Spitäler im Aargau höher als ennet der Grenze

Entlang des Rheins auf der Schweizer Seite hingegen ist die Situation eine ganz andere – die Dichte an Spitälern ist vergleichsweise hoch. Da sind die diversen Spitäler in Basel und dem Baselbiet zu nennen, die beiden Spitäler in Rheinfelden und Laufenburg, in Leuggern gibt es das Asana. Und auch das Spital Muri, die Kantonsspitäler in Aarau und Baden oder auch die Hirslanden-Klinik in Aarau sind unweit – und das sind noch nicht alle Aargauer Häuser.

Diese Vielzahl an Gesundheitszentren ist der Grund, warum immer mehr Deutsche sich in der Schweiz behandeln lassen. Laut der Zeitung waren in den Spitälern Rheinfelden und Laufenburg im vergangenen Jahr 1039 Patientinnen und Patienten aus Deutschland. Das entspricht bei insgesamt 9335 Behandelten einen Anteil von zwölf Prozent. Im Asana Spital Leuggern lag der Durchschnitt der vergangenen Jahre bei etwa 700 deutschen Patientinnen und Patienten.

Während die Zahl im Gesundheitszentrum Fricktal (GZF), wozu auch die Spitäler Rheinfelden und Laufenburg gehören, in den letzten zwei Jahren von 799 auf 1039 Deutsche anstieg, blieb sie in Leuggern in etwa gleich. Mal waren es mehr, mal weniger.

«Gebärtourismus» in der Schweiz

In Leuggern und der Frauenklinik Rheinfelden sind gebärende Mütter aus Deutschland die grösste Gruppe. Von den elf Kindern, die Ende Juli innert 48 Stunden in Rheinfelden geboren wurden, kamen fünf aus Deutschland. Aber nicht nur der «Gebärtourismus» sorge für deutsche Patientinnen und Patienten, berichtet der Südkurier. Sie kämen aufgrund ganz unterschiedlicher Beschwerden oder Erkrankungen, somit sei deren Verteilung über alle Kliniken und Fachbereiche breit abgestützt, so Gina Wigger, Sprecherin des Gesundheitszentrums Fricktal. Auch die Rheinfelder Schönheitsklinik Aesthea in der Villa Robersten hat immer mehr Deutsche, die sich dort behandeln lassen. Dabei spielt die Versicherung keine Rolle, denn Schönheitseingriffe müssen in der Regel selbst bezahlt werden.

Bei Notfällen oder Geburten aber muss entweder eine schweizerische Krankenversicherung vorliegen oder eine deutsche mit Zusatzabdeckung für die Schweiz. Es gibt aber auch Versicherungen, die Verträge mit Kliniken in der Schweiz haben, damit Frauen dort entbinden können, ohne dass sie in Vorleistung gehen müssen oder Mehrkosten entstehen. Dass Personen, die in der Schweiz leben und versichert sind, sich in Deutschland behandeln lassen, ist in der Regel sehr selten – trotz Kooperationsabkommen mit Schweizer Krankenkassen.

veröffentlicht: 15. August 2024 19:33
aktualisiert: 15. August 2024 19:33
Quelle: ArgoviaToday

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