Allein im Februar

Telefonbetrüger haben im Aargau schon 650'000 Franken gestohlen

16. Februar 2023, 16:49 Uhr
Telefonbetrügende, die sich im Aargau als falsche Polizisten ausgeben, treiben weiterhin ihr Unwesen. Allein in diesem Monat erbeuteten die Kriminellen über eine halbe Million Franken.
Im laufenden Monat Februar haben Gauner bereits 650'000 Franken im Aargau erbeuten können.
© Getty Images
Anzeige

Das Telefon klingelt und am anderen Ende meldet sich eine fremde Person mit einer schlimmen Nachricht. Solche Anrufe haben viele Senioren in letzter Zeit im Aargau erhalten. Kriminelle seien einer Seniorin auf den Fersen, tischte ein vermeintlicher Polizist kürzlich einer älteren Frau auf. Dazu schaltete sich noch ein angeblicher Mitarbeitende der Kantonalbank ein. Die Seniorin müsse sofort ihr Geld abheben, weil es in Gefahr sei und der Polizei zur sicheren Aufbewahrung übergeben. Der telefonische Terror und der Druck brachten die Frau schliesslich dazu, einem wildfremden Menschen weit über 200'000 Franken zu geben. Diese Geschichte ist kein Filmplot, sondern spielte sich vor wenigen Tagen im Aargau ab. Dies teilt die Kantonspolizei Aargau mit.

Die Maschen werden immer vielfältiger

Leider ist das kein Einzelfall – weder im Aargau noch in der Schweiz. Allein im laufenden Monat haben Betrüger ein Gesamtbetrag 650'000 Franken geklaut. Dazu zählt die Kantonspolizei in der gleichen Zeit rund hundert Meldungen über solche Anrufe. Und täglich kommen mehr dazu.

Dass sich Betrüger im Aargau als Polizisten ausgeben, kommt immer wieder vor. Häufig geraten Seniorinnen und Senioren ins Visier der Trickbetrüger. Die Aargauer Kantonspolizei und Pro Senectute haben deshalb auch schon gemeinsam Veranstaltungen organisiert. Was Seniorinnen und Senioren dabei lernen, siehst du im Video.

So hat unter anderem die Kantonspolizei Zürich im vergangenen Jahr 111 vollendete Telefonbetrugsfälle registriert. Daraus entstand ein Schaden von 6,7 Millionen Franken, wie die Kantonspolizei Zürich am Dienstag mitteilte. Die Schadenssumme sei beinahe dreimal so hoch wie im Jahr 2021. Damals betrogen die Kriminellen rund 2,4 Millionen Franken in knapp 60 Fällen.

Die Maschen werden immer perfider und ausgeklügelter. Ob Einbrecher im Quartier, das Kind, welches einen schweren Unfall hatte oder verdächtige Bezüge auf dem Konto. Meist operieren die Betrüger aus dem Ausland, sind nach wie vor recht aktiv und haben offensichtlich Erfolg.

Cyberbetrug nimmt stark zu

Zur heutigen Zeit sei besonders Cyberkriminalität ein grosses Thema. Dazu gehöre zum Beispiel Bestellbetrug auf Kleinanzeige-Plattformen, Phishing-Mails, Liebesbetrug oder Anlagebetrug. Vor allem im Internet seien dann nicht nur ältere Personen gefährdet, sondern auch die anderen Altersschichten. Erst vor Kurzem ereignete sich ein Vorfall in St.Gallen, bei welchem einem 16-Jährigen seine ganzen Ersparnisse abgezogen wurden.

(sib)

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 16. Februar 2023 19:52
aktualisiert: 16. Februar 2023 19:52