Hochwald

«Tötungsdelikte im Alter nehmen immer mehr zu»

· Online seit 11.07.2022, 20:44 Uhr
Eine 86-jährige Frau ist am Samstag in Hochwald ermordet worden. Der 80-jährige Ehemann ist tatverdächtig. Da Betagte immer fitter werden, nehmen auch Gewaltverbrechen zu. Ein Aargauer Forensiker im Gespräch mit TeleM1.

Quelle: Archivbeitrag von Tele M1 vom 11. Juli 2022

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Das Tötungsdelikt in Hochwald wirft viele Fragen auf. Die Polizei hat derweil die Ermittlungen aufgenommen. Warum musste aber die 86-jährige Frau sterben? Unter dringendem Tatverdacht steht der 80-jährige Ehemann. Der Aargauer forensische Psychiater Josef Sachs seien Tötungsdelikte immer Alter zwar selten, nehmen aber stets zu.

«Der häufigste Grund für ein Tötungsdelikt im Alter ist die zunehmende Abhängigkeit vom Partner. Sollte es einem schlecht gehen und der andere entwickelt Mitleid, kann das durchaus in einen gemeinsamen Suizid oder häusliche Gewalt münden», erläutert Sachs gegenüber TeleM1.

Als die Ambulanz am Wochenende eintraf, soll die Rentnerin schon ihren Verletzungen erlegen sein. Ob es eine geplante Tat war oder im Affekt geschah, wird jetzt untersucht.

«Etwa 70 bis 80 Prozent dieser Taten werden von Ersttätern verübt. Zum einen verändert sich im Alter das Gehirn, da werden Impulse weniger kontrollierbar, und auf der anderen Seite haben sie nichts mehr zu verlieren», fügt der Experte an.

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Laut Anwohnern war das Ehepaar auch gesundheitlich angeschlagen. "Demenz könnte beispielsweise das Verhalten eines Menschen drastisch beeinflussen», so der Forensiker weiter. Allerdings seien Tötungsdelikte im Alter immer noch recht schlecht erforscht. Den ganzen Beitrag kannst du dir im Video oben ansehen.

(red.)

veröffentlicht: 11. Juli 2022 20:44
aktualisiert: 11. Juli 2022 20:44
Quelle: TeleM1/ArgoviaToday

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