Über 8000 Kirchenaustritte in den Aargauer Landeskirchen

Die Zahl der Kirchenaustritte habe sich 2021 auf dem hohen Niveau der beiden Vorjahre gehalten, teilte die reformierte Kirche Aargau am Dienstag mit. 215 Personen traten in die Kirche ein. Die Zahl der deklarierten Eintritte ging im Vergleich zum Vorjahr 14 Prozent zurück. Die Eintritte kompensierten 5,7 Prozent der Austritte.

Die Bilanz der Austritte und Eintritte ergibt gemäss Angaben der reformierten Kirche Aargau ein Minus von 3530 Mitgliedern. Aufgrund der demografischen Entwicklung ging die Gesamtzahl der Mitglieder um 4513 zurück. Ende 2021 hatten die 75 Aargauer Kirchgemeinden insgesamt 148'684 Mitglieder – im Vorjahr waren 153’197 Mitglieder gezählt worden. Für Christoph Weber-Berg, Aargauer Kirchenratspräsident der reformierten Kirche keine einfache Situation: «Es ist etwas, was wir nicht umkehren können – es ist ein gesellschaftlicher Trend.» Deshalb wolle er sich auf die engagierten Mitglieder fokussieren, dass sie in der Kirche «ganz, ganz tolle Sachen erreichen können».

Noch extremer sind die Zahlen bei der römisch-katholischen Kirche. Dort sind im Kanton Aargau  in den letzten 10 Jahren rund 36'000 Personen aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Eintritte wurden dagegen lediglich 1200 verzeichnet, wie die Katholische Kirche Aargau mitteilt. Der Mitgliederschwund macht sich auch in der Kirchenkasse bemerkbar: «Mit jedem Austritt fehlt einfach das Geld, es fehlt an der Seelsorge und es fehlt an der Seelsorge in den Spitälern», sagt Luc Humbel, Aargauer Kirchenratspräsident der römisch-katholischen Kirche gegenüber Tele M1.