Mitte Mai meldete sich eine Anwohnerin bei der Kantonspolizei Aargau. Ein Auto stehe auffällig oft in der Nähe einer Schule im Aargau. Wie das SRF-Regionaljournal berichtet, kamen danach fast täglich Meldungen bei der Kantonalen Notrufzentrale über das besagte Auto rein. Die letzte Meldung folgte dann Ende Mai. Damals stand das Auto bei der Sportanlage und es fanden gerade Fussballtrainings mit Kindern statt. Die Polizei erhielt auch Meldungen darüber, dass Kinder immer wieder angesprochen wurden.
Ukrainische Familie wohnt im Auto
Bei Kontrollen vor Ort stellte die Polizei dann fest, dass im Auto eine ukrainische Familie wohnt – ein Mann zusammen mit seinen Eltern. Sie flüchtete laut dem Regionaljournal aus der Ukraine und fühlte sich in der Wohnung im Aargau, wo sie zusammen mit anderen Flüchtenden gelebt hatte, nicht wohl. Deshalb entschieden sie sich, im Auto zu leben. Aufgrund der sanitären Anlage der Schule hielten sie sich immer in deren Nähe auf.
Das passte der Polizei nicht, sie sprach eine Wegweisung gegen den Sohn aus. Er musste sich von allen öffentlichen Plätzen, wo sich Minderjährige aufhalten, fernbleiben. Grund dafür waren die vielen Meldungen aus der Bevölkerung, zusätzlich könne eine sexuelle Motivation nicht ausgeschlossen werden. Der Sohn liess diese Wegweisung aber nicht auf sich sitzen und wehrte sich dagegen.
Verwaltungsgericht gibt Ukrainer Recht
Das Aargauer Verwaltungsgericht gab dem Mann aus der Ukraine nun Recht. Laut dem Urteil wurde die sexuelle Integrität der Kinder nicht verletzt und es kam zu keinen strafrechtlich relevanten Vorfällen. Zudem sei unklar, weshalb die Wegweisung nur für den Sohn galt, nicht aber für seine Eltern. Das Verwaltungsgericht hob die Wegweisung deshalb wieder auf.
Laut dem Regionaljournal ist nicht bekannt, ob die ukrainische Familie immer noch in einem Auto lebt.
(ova)
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