Jungfreisinnige Aargau

Um Lehrermangel zu bekämpfen: «PH soll von Klangstäben befreit werden»

· Online seit 01.09.2022, 12:57 Uhr
Immer wieder wird den Pädagogischen Hochschulen vorgeworfen, dass die Ausbildung zu kindlich gestaltet sei und deswegen viele das Studium wieder abbrechen. Die Jungfreisinngen Aargau wollen die Ausbildung nun aufwerten.
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Mandala ausmalen oder den eigenen Namen tanzen: Damit soll an der Pädagogischen Hochschule in Brugg nun Schluss sein. Da in der ganzen Schweiz Lehrpersonen fehlen, wollen die Jungfreisinnigen Aargau mit einer neuen Forderung gegen den Lehrermangel vorgehen.  «Die PH soll von den Klangstäben und den Tiertänzen befreit werden. Der Unterricht soll wieder so gestaltet werden, dass es wirklich Spass macht, an der Lehrerausbildung teilzunehmen», sagt Tim Voser, Präsident der Jungfreisinnigen.

Viele Studienabbrecherinnen und -abbrecher

Zurzeit sei die Ausbildung nämlich zu kindlich gestaltet. «Man hört immer wieder, dass sich Schülerinnen und Schüler an der Pädagogischen Hochschule mit Tiertänzen auseinandersetzen müssen oder im Kreis stehen und Klangstäbe aufeinanderschlagen. Das ist für viele ziemlich frustrierend, weil sie das Gefühl haben, dass sie in der Lehrerausbildung nicht weiterkommen.» Das ist laut den Jungfreisinnigen Aargau auch der Grund dafür, dass viele angehende Lehrerinnen und Lehrer ihr Studium abbrechen.

Ein ausgebildeter Primarlehrer erklärt allerdings auf Anfrage, dass das Tanzen nicht so viel Platz in der Ausbildung einnimmt, wie viele meinen. «Klar gibt es Situationen, in denen man eine Unterrichtssequenz konkret durchspielt und auch mal einen Tanz einstudiert. Aber das ist sicher nicht der Hauptbestandteil der Ausbildung eines Primarlehrers.»

«Ich kenne eher das Gegenteil»

Ausserdem kennt der ehemalige PH-Student niemanden, der das Studium wegen den Klangstäben abgebrochen hätte. «Ich kenne eher das Gegenteil. Denn das sind ja gerade die Praxisübungen, in denen man konkret das, was man gelernt hat, umsetzen kann. Ich kenne eher Leute, die abgebrochen haben, weil es zu wenig praxisnah war», erklärt der Lehrer.

Von der Pädagogischen Hochschule FHNW war niemand für eine Stellungnahme verfügbar.

Radio Argovia hat ebenfalls über die Forderung der Jungfreisinnigen Aargau berichtet. Den Beitrag dazu kannst du hier nachhören:

(red.)

veröffentlicht: 1. September 2022 12:57
aktualisiert: 1. September 2022 12:57
Quelle: ArgoviaToday

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