Die mögliche Umfahrung. Immer wieder ist sie Thema. Im Alltag, wenn sich der Verkehr auf der Achse Aarau–Brugg im Dorf staut. An der letzten Wintergemeindeversammlung hatten die Bürgerinnen und Bürger über mehrere Ampeln, unter anderem vor den Kreiseln im Dorf, zu befinden. Diese haben zur Folge, dass wenigstens der Bus pünktlich kommt. Damals meinte jemand zur Verkehrssituation: «Es sind unhaltbare Zustände in Wildegg.»
Ebenfalls angesprochen wird die Umfahrung, wenns um die neue, grosse Oberstufe in Möriken-Wildegg und den damit verbundenen Veloverkehr geht – beziehungsweise diesen generell. Der Regierungsrat hatte etwa zwei Vorstösse betreffend einer sichereren Velounterführung an der engen, unübersichtlichen SBB-Unterführung an der Jurastrasse eine Abfuhr erteilt. Unter anderem mit Verweis auf die Umfahrung und dem Satz: «Mit der heute im Richtplan eingetragenen Linienführung kann die Jurastrasse so entlastet werden, dass eine eigene Velounterführung kaum mehr notwendig sein wird.»
Auch Gemeindeammann Jeanine Glarner betont immer wieder, wie wichtig die Umfahrung für die Gemeinde wäre. Zuletzt, als es darum ging, dass besagte SBB-Unterführung überflutet war. Mit einer neuen Verkehrslinienführung entlang von Zementfabrik und Abwasserreinigungsanlage könnte die Jurastrasse vom motorisierten Verkehr entlastet werden, sagte sie im August gegenüber dieser Zeitung. Und im Bereich der Unterführung wiederum könnte Platz geschaffen werden sowohl für Gewässer als auch für den Langsamverkehr.
Varianten werden geprüft
Im Richtplan findet sich das Vorhaben schon seit 2011. «Die Umfahrung Möriken-Wildegg soll den Durchgangsverkehr auf der Hauptverkehrsbeziehung Aarauer-/Bruggerstrasse nördlich des Siedlungsgebiets von Wildegg durchleiten und damit das Siedlungsgebiet entlasten», heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Allerdings steht da auch: «Eine vertiefte Überprüfung der Umfahrungsstrasse mit vollständiger räumlicher und umwelttechnischer Abstimmung hat bisher nicht stattgefunden.»
Das passiere nun im Rahmen einer Zweckmässigkeitsbeurteilung. In diesem Rahmen werden die «verkehrliche Wirkung, die technische Machbarkeit sowie die Auswirkungen auf die Umwelt» detailliert untersucht und eine Kostenschätzung vorgenommen. Sakrosankt ist die bislang angedachte Linienführung aber offenbar nicht. Denn weiter heisst es: «Anschliessend werden die Varianten bewertet und dem Zustand ohne Umfahrungsstrasse gegenübergestellt.»
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Federführung im Prozess hat der Kanton, heisst es weiter. Es werde aber eng mit Möriken-Wildegg zusammengearbeitet sowie mit den Gemeinden Auenstein, Holderbank, Niederlenz, Rupperswil und Veltheim. «Die Planung verläuft dabei koordiniert mit der ebenfalls startenden Optimierung des Veloroutennetzes im Raum Möriken-Wildegg», heisst es weiter. Ein Zeithorizont ist nicht angegeben; mehrfach war aber von verschiedener Seite zu hören gewesen, dass eine Umfahrung frühestens in zehn Jahren realisiert sein wird.
(Aargauer Zeitung / Eva Wanner)