Quelle: 32Today / Jael Fischer / Sandra Hediger
Schweizweit herrscht immer noch Fachkräftemangel im Pflegebereich und der Druck auf das Pflegepersonal ist hoch. Die Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen, zudem kommt die Generation der «Babyboomer» ins Rentenalter. Fachpersonen rechnen damit, dass sich die Situation noch mehr zuspitzen könnte. Darum setzt man in der ersten Etappe bei der Umsetzung der Pflegeinitiative auf die Förderung und Unterstützung im Bereich der Ausbildung von Pflegefachpersonen. Die Ausbildungsoffensive setzt an drei Stellen an.
Massnahmen für weniger Studienabbrüche
Ausbildungsbetriebe wie Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Spitex-Organisationen sollen einen finanziellen Beitrag erhalten. Auch sind die Ausbildungsbetriebe gefordert, möglichst viele diplomierte Pflegefachpersonen auszubilden. Dies bedingt mehr Berufsbildnerinnen und Berufsbildner in den Betrieben. Der Kanton geht davon aus, dass mit diesen Massnahmen das Angebot an Ausbildungsplätzen und die Anzahl an Studienabgängern um 20 Prozent erhöht werden können.
Quereinstegerinnen und -einsteiger werden gefördert
Quer- und Späteinsteigerinnen und -einsteiger ab 25 Jahren, die im Kanton leben oder in einer Institution im Kanton arbeiten sollen pro Monat 2400 Franken für ihre Ausbildung erhalten. Dasselbe gilt für Jüngere, wenn sie schon Kinder haben. Hier geht es darum, Personen, die aus familiären oder finanziellen Gründen noch zögern, zu einer Ausbildung zu motivieren.
Auch sollen die Semestergebühren der höheren Fachschule Pflege in Olten entfallen. Die Fachhochschule soll darum mit zusätzlichen finanziellen Mitteln vom Bund unterstützt werden.
Plan ist ehrgeizig und kostet
«Wir haben einen ehrgeizigen Plan», so Regierungsrat Remo Ankli,«die in Kraftsetzung ist vom Bund ab Mitte 2024 geplant. Wir haben nun einen Fahrplan aufgestellt, mit dem wir das einhalten können.» Der Kanton lässt sich die Umsetzung der Pflegeinitiative etwas kosten. Die Gesamtkosten in den nächsten acht Jahren betragen 34,6 Millionen Franken.
Denn nur wenn es genügend Pflegepersonal gäbe, würden auch die Arbeitsbedingungen besser. Wie die Arbeitsbedingungen generell verbessert werden sollen, will der Bund im Frühling 2024 entscheiden.
Die Gesetzesvorlage geht nun in eine dreimonatige Vernehmlassung. Die Regierung will danach im Sommer oder Herbst das Gesetz ausarbeiten. Danach ist das Kantonsparlament am Zug.