Quelle: Tele M1
Die Baustelle auf der A1 zwischen Oftringen und Aarau wurde dem Solothurner Neo-FDP-Nationalrat Simon Michel zum Verhängnis. Im April nickte er laut rechtskräftigem Strafbefehl kurz vor dem Mittag hinter dem Steuer ein und räumte die Baustellensignalisation und mehrere Beleuchtungen um. Dazu äusserte er sich gegenüber der Solothurner Zeitung:
«Ich habe einen Selbstunfall gemacht. Den ersten in meinem Leben. Dabei habe ich eine Strassenpilone touchiert und ich habe in der Folge meinen Wagen im Baustellenbereich kontrolliert zum Stillstand gebracht.»
Experte: Schlafbedarf ist individuell
Der CEO der Medizintechnikfirma Ypsomed war schon ein halbes Jahr vor dem Unfall gefragt worden, wie er sein politisches Mandat und die Leitung eines internationalen Konzerns unter einen Hut bringen könne. Seine Antwort lautete, dass ihm sechs Stunden Schlaf ausreichten.
Schlafexperte Albrecht Vorster vom Inselspital Bern erklärte gegenüber Tele M1, dass die benötigte Schlafmenge individuell sei: «Das heisst, für einige passt das T-Shirt XS das ganze Leben lang, sechs Stunden können komplett ausreichend sein. Und bei anderen passt nur das T-Shirt L, sie brauchen das ganze Leben lang acht Stunden. Daher ist es sehr individuell, man kann nicht sagen, dass sechs zu wenig sind.»
Gegenwehr angekündigt: Michel kämpft um seinen Führerschein
Ob Schlafmangel zum Unfall geführt hat, bleibt unklar. Simon Michel akzeptierte den Strafbefehl und muss daher knapp 23'000 Franken Busse zahlen. Der 47-Jährige ist jedoch nicht der erste Politiker, der aufgrund von Schlafmangel einen Unfall verursacht haben soll. Bereits 2015 kollidierte der damalige FDP-Präsident Philipp Müller wegen eines Sekundenschlafes mit einer 17-jährigen Rollerfahrerin. Bei ihm wurde später eine Schlafstörung diagnostiziert.
Simon Michel bestreitet im aktuellen Fall jedoch, dass er eingeschlafen sei. Vielmehr sei er gedanklich abgelenkt gewesen und kündigt an, juristisch gegen den Führerscheinentzug vorzugehen. Um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, denkt der vielbeschäftigte Solothurner darüber nach, einen Fahrer zu engagieren.
(red.)
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