Die Kirchenaustritte im Aargau haben sich seit Publikation der Missbrauchsstudie zur katholischen Kirche vervierfacht. Wie die "Aargauer Zeitung" schreibt, traten im September letzten Jahres 270 Mitglieder aus der katholischen Kirche aus – diesen September waren es fast 1200 Personen, die der Kirche den Rücken kehrten. Und das, obwohl noch nicht mal alle Gemeinden ihre Austrittszahlen gemeldet haben.
Luc Humbel, Präsident der Aargauer Landeskirche, sagt, beim Monat September handle es sich nicht um einen «klassischen Kirchenaustrittsmonat». Die meisten Mitglieder würden den Austritt im Frühling geben, wenn die Steuerrechnung ins Haus flattert. Deshalb liessen sich die aktuellen Austritte wahrscheinlich auf die Missbrauchsstudie zurückführen. Humbel versteht das zwar, betont aber: «83 Prozent der Kirchensteuer werden vor Ort verwendet.» Bedeutet: Wer aus der Kirche austrete, treffe weder Rom noch den Bischof, sondern vor allem die Gemeinden.
Die Mitte September veröffentlichte Studie ist wohl erst der Anfang eines langen Prozesses. In den kommenden Jahren sollen Missbräuche in der katholischen Kirche vermehrt wissenschaftlich aufgearbeitet werden.
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