Abstimmungssonntag

Von schwitzenden Schülern und Pumptrack-Lärm: Diese Resultate geben zu reden

· Online seit 14.02.2022, 05:58 Uhr
Die Resultate der Abstimmung vom Sonntag fielen im Kanton Aargau deutlich aus – bis auf die Initiative zum Tabakwerbeverbot. Dort blieb das Rennen bis zum Schluss spannend. In den Gemeinden gab es überraschende Ergebnisse, einige dürften noch zu reden geben. Wir haben die auffälligsten Resultate zusammengetragen.

Quelle: ArgoviaToday / Leonie Projer

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Relativ früh zeichneten sich im Kanton Aargau die Abstimmungsresultate ab. Doch nicht bei allen Vorlagen. Bei der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» blieb der Ausgang bis kurz vor Schluss der Auszählungen offen. Lediglich 538 Stimmen machten den Unterschied, wie die Zahlen des Kantons zeigen.

Dabei gab es durchaus viele Gemeinden, die die Vorlage ablehnten – in den Bezirken Bremgarten (51,39 Prozent), Kulm (56,65 Prozent), Laufenburg (53,18 Prozent), Lenzburg (50,78 Prozent), Muri (55,06 Prozent), Zofingen (53,24 Prozent) und Zurzach (54,43 Prozent) war die Zahl der Nein-Stimmen sogar höher als jene der Ja-Stimmen. Das deutlichste Nein kam aus Mandach mit 70,21 Prozent der Stimmen. Am Ende überwogen die Stimmen der Befürworter jedoch. Am deutlichsten für das Verbot stimmte nach den Ausland-Aargauern (65,94 Prozent Ja-Stimmen) die Bevölkerung in Turgi (64,77 Prozent Ja-Stimmen). Die Menschen in Zufikon veranschaulichten hingegen, wie eng das Rennen war: Je 669 Personen oder genau 50 Prozent der Stimmbeteiligten entschieden sich für ein Ja beziehungsweise ein Nein. Nicht nur im Aargau, in der ganzen Schweiz blieb das Rennen bis zum Schluss spannend. Die Vorlage erreichte schliesslich das Ständemehr und kam damit durch.

Stempelsteuer schmierte in Mellikon am deutlichsten ab

Die Initiative zum Tierversuchsverbot wurde in keiner Gemeinde angenommen. Und auch bei der Medienförderung fiel das Resultat deutlich gegen die Vorlage aus. Am wenigsten Zustimmung erhielt sie in Mooslerau, wo nur 18,91 Prozent (45 Personen) für die Medienförderung stimmten. Doch nicht überall steht man der Vorlage derart skeptisch gegenüber. Das deutlichste Ja kam mit 57,47 Prozent aus der Gemeinde Mellikon. Hier hatte dafür die Stempelsteuer am wenigsten Chancen. Lediglich 11,9 Prozent stimmten für die Vorlage, während sie 88,1 Prozent ablehnten.

Aarauer Schüler dürfen sich freuen, Böttsteiner müssen schwitzen

Doch nicht nur national, auch kommunal wurde abgestimmt. In Aarau und Buchs entschieden die Stimmbürger beispielsweise darüber, ob die Schülerinnen und Schüler 2500 neue IT-Geräte wie Tablets erhalten. Beide Gemeinden stimmten der Investition von 2,3 Millionen Franken deutlich zu. Ebenfalls freuen dürfen sich die Kinder und Erwachsenen in Villnachern. Da die Initiative zum Erhalt des Schwimmbadbetriebs deutlich angenommen wurde, soll die Badi Mitte Mai wieder ihre Türen öffnen.

Weniger Glück haben die Schülerinnen und Schüler aus Böttstein. Dort wollte man 30 Klimageräte in den Schulen einbauen, allerdings wurde das Referendum ergriffen. Und die Entscheidung des Volkes ist deutlich: Die Vorlage wurde mit 653 Nein-Stimmen gegen 203 Ja-Stimmen verworfen. Auch in Strengelbach ziehen die Schülerinnen und Schüler den Kürzeren: Der Kredit von 2,5 Millionen Franken für die Erneuerung der oberen Turnhalle wurde deutlich abgelehnt. Die Lengnauer hingegen müssen auf einen Pumptrack verzichten. Dieser wurde mit 566 gegen 552 Stimmen knapp abgelehnt. Die Gegner hatten sich am möglichen Lärm gestört und deshalb das Referendum ergriffen, das nun mit 14 Stimmen Vorsprung angenommen wurde.

Gemeindeammann holt fast alle Stimmen

In Freienwil stand die Ersatzwahl des Vizeammanns an. Die Wahl fiel deutlich auf Urs Rey, der 242 der 275 gültigen Stimmen holte. Die anderen Anwärter hatten keine Chance. Gaudenz Schärer holte 17 Stimmen, Manuel Oeschger elf, Lucius Mathys fünf und Othmar Suter null Stimmen. Letzteres liegt jedoch nicht daran, dass Suter wenig Unterstützer hat. Er ist seit November bereits Gemeindeammann, das Amt des Vize zu übernehmen, würde also wenig Sinn machen.

Nur knapp an einer Sensation vorbei schlitterte Marcel Riesen in Bünzen. Bei der Wahl zum Gemeindeammann holte er 198 von 208 gültigen Stimmen. Lediglich zehn Personen stimmten also nicht für ihn. Mit diesem Ergebnis kann Riesen sein neues Amt gelassen übernehmen.

veröffentlicht: 14. Februar 2022 05:58
aktualisiert: 14. Februar 2022 05:58
Quelle: ArgoviaToday

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