Auslaufmodell

Warum es immer weniger Bankräuber gibt

· Online seit 17.11.2021, 10:27 Uhr
«Hände hoch, das ist ein Banküberfall!» – Was in Filmen gang und gäbe ist, das passiert in der Realität immer seltener. Bankräuber sterben aus. Stattdessen sind Kriminelle heute auf andere Methoden umgestiegen.
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Eine neue Studie aus Deutschland zeigt: In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Überfälle auf Banken um 95 Prozent zurückgegangen. Auch hierzulande zeigt die Polizeistatistik ein ähnliches Bild. In der Schweiz gab es in den letzten Jahren zwischen 13 und 40 Überfälle in und vor Banken pro Jahr. Im Kanton Aargau wurde die letzte Bank im November 2020 überfallen – die Raiffeisenbank in Schlossrued. Davor hatte der Kanton über drei Jahre lang keinen Banküberfall verzeichnet.

Wettrüsten gegen Verbrecher

Für Polizeisprecher Bernhard Graser sind diese Zahlen nicht überraschend. «Bei den Banken wurde aufgerüstet. Das hat auch der dümmste Bankräuber mittlerweile gemerkt.» Die Chance, erwischt zu werden, sei bei Banküberfällen sehr gross. Tankstellenshops und Volg-Läden seien dafür bei Räubern beliebter geworden.

Die Wegkehr vom Bankraub sei auch nicht das einzige Kriminalitätsphänomen, das sich in den letzten Jahren gewandelt habe. Früher wurden etwa Bankomaten mit Autos und Drahtseilen aus dem Boden gerissen, um ans Geld zu kommen. «Heute geht das nicht mehr. Dafür werden sie jetzt mit Gas gesprengt», erklärt Graser. «Es gibt ein regelrechtes Wettrüsten zwischen Sicherheit und Kriminalität.»

Diebe im Homeoffice

Auch Betrugsdelikte haben sich laut Bernhard Graser verändert. Man sei vom persönlichen Trickbetrug auf der Strasse weggekommen. Heute seien Betrüger online oder per Telefon aktiv. Gerade die Cyberkriminalität habe in den letzten Jahren stark zugenommen.

(cel)

veröffentlicht: 17. November 2021 10:27
aktualisiert: 17. November 2021 10:27
Quelle: ArgoviaToday

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