Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegeheime im Aargau könnten bald zu wenig gut versorgt werden. Dies, obwohl die Pflegestationen verpflichtet sind, die ärztliche Versorgung permanent sicherstellen zu können. Dafür würden im besten Fall sogenannte Heimärzte engagiert, die ärztliche Aufgaben in einem Heim übernehmen, die das Pflegefachpersonal nicht ausführen darf oder kann.
Fachkräftemangel bekommen auch Pflegeheime zu spüren
Heimärztinnen werden allerdings immer mehr zur Rarität. Hausärzte können oder wollen die Aufgaben in Pflegeheimen nicht mehr übernehmen. Pflegepersonal des Reussparks in Niederwil soll deswegen eine zusätzliche Ausbildung abschliessen, um schlussendlich einige Aufgaben des Ärztinnenteams zu übernehmen. Dies können Eintrittsgespräche oder Therapieplanungen sein. Einzig Aufgaben wie die Ausstellung eines Totenscheins dürfen sie nicht übernehmen, da dies ausschliesslich Ärtzinnen vorbehalten ist. Da die speziell geschulten Fachkräfte immer vor Ort sind, soll sich das auch auf die Zufriedenheit der Bewohnenden auswirken.
Pilotprojekt wird mit halber Million Franken unterstützt
Das Pilotprojekt des Pflegeheims Haus Eigenamt AG wird vom Kanton Aargau mit 452'000 Franken unterstützt. Das hat der Regierungsrat kürzlich entschieden. Laut Kanton läuft der Testlauf während drei Jahren.
Bis jetzt hat die Schweiz noch wenig Erfahrung mit klinischem Fachpersonal. Eine Studie der Universität Basel zeigt allerdings, dass Pflegepersonal mit mehr Kompetenzen eine grosse Bereicherung sein kann. Bisher wurde die Form von Weiterbildung erst mit Spitalpersonal getestet. Auch dort sollte dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Da dies gut funktioniert hat, folgt jetzt das Pilotprojekt im Aargau.
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