Bezirksgericht Bremgarten

Wegen sexueller Beziehung zu minderjährigem Schüler: Kunstlehrer erhält lebenslanges Berufsverbot

· Online seit 03.02.2022, 19:32 Uhr
Ein Kunstlehrer aus dem Freiamt stand am Donnerstag vor dem Bezirksgericht Bremgarten. Dies wegen einer sexuellen Beziehung zu einem minderjährigen Schüler, welche nur durch Zufall ans Licht kam. Das Gericht verurteilte den Lehrer nun zu einer Geldstrafe – und belegte ihn mit einem lebenslangen Berufsverbot.

Quelle: TeleM1

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Im Sommer 2020 schliesst Timo mit 15 Jahren die Oberstufe ab. In den Ferien beginnt er auf Snapchat mit seinem ehemaligen Kunstlehrer zu schreiben. Kurz darauf treffen sich die beiden, es kommt zu einvernehmlichem Oral- und Anal-Sex.

Der ehemalige Kunstlehrer ist zu diesem Zeitpunkt 31 Jahre alt. Timo machte sich damals keine Gedanken über die Konsequenzen: «Ich wusste wirklich nichts über die Folgen. Ich wusste nicht, dass man mit 15 maximal drei Jahre Abstand haben darf. Hätte ich es gewusst, hätte ich es auf jeden Fall nicht gemacht», sagt er gegenüber Tele M1.

Zufall bringt Kunstlehrer vor Gericht

Weil der Geschlechtsverkehr einvernehmlich ist, klagt Timo den Vorfall nicht an. Zum Prozess kommt es, weil ein Jugendstrafverfahren gegen Timo die Geschichte ans Licht bringt: «Ich hatte auf dem Handy eine Liste, dort drauf sind alle Männer, mit denen ich etwas hatte. Diese Liste hat die Polizei gefunden, da ich das Handy wegen einem anderen Fall abgeben musste.» Auf dieser Liste steht auch der Name seines ehemaligen Kunstlehrers.

Lebenslanges Berufsverbot und saftige Geldstrafe

Für ihn hat dieser Fund nun, knapp eineinhalb Jahre nach dem Treffen, Konsequenzen: Er musste sich am Donnerstag wegen dem Fall vor dem Bezirksgericht Bremgarten verantworten. Die Staatsanwaltschaft forderte unter anderem eine bedingte Gefängnisstrafe von sechs Monaten und ein lebenslanges Berufsverbot.

Das Bezirksgericht befand den Kunstlehrer als schuldig und verurteilte ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 2000 Franken – und verhängte, wie von der Staatsanwaltschaft gefordert, ein lebenslanges Berufsverbot.

(red.)

veröffentlicht: 3. Februar 2022 19:32
aktualisiert: 3. Februar 2022 19:32
Quelle: ArgoviaToday / Tele M1

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