Super Bowl

Wie die Argovia Pirates von der Football-Euphorie profitieren

12.02.2022, 14:30 Uhr
· Online seit 12.02.2022, 14:29 Uhr
Football wird in Europa und nicht zuletzt auch in der Schweiz immer beliebter. Trotzdem bleibt der amerikanische Nationalsport hierzulande eine Randsportart, auch wenn die Argovia Pirates vom Hype der letzten Jahre profitieren.
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Es ist der Sportevent der Superlative. Wie jedes Jahr schalten Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den Fernseher ein, wenn am Sonntag die Footballer der Cincinnati Bengals und der Los Angeles Rams um die heissbegehrte Super Bowl kämpfen. Und auch im einen oder anderen Schweizer Wohnzimmer wird in der Nacht vom Sonntag auf den Montag wohl der Fernseher flimmern. Denn einerseits betreibt die National Football League NFL eine Expansionsstrategie nach Europa, um neue Märkte zu erschliessen und die Sportart bekannter zu machen. Beispielsweise gibt es seit einigen Jahren jeweils in London Regular-Season-Spiele und erst seit kurzem ist bekannt, dass die NFL in der nächsten Saison auch in Deutschland vier Partien austragen wird. Andererseits erfreut sich der deutschsprachige Teil von Europa an der Live-Berichterstattung von Pro7. Der deutsche Privatsender erzielt seit einigen Jahren sehr gute Einschaltquoten mit seinen sonntäglichen Übertragungen der NFL und profitiert von einer aktiven Fangemeinde auf Twitter.

Schweizer Football profitiert, aber... 

Die Anzahl der Vereine und deren Mitglieder in der Schweiz sei trotz des allgemeinen Hypes der letzten Jahre jedoch konstant geblieben – mit einem leichten Aufwärtstrend, sagt Viktor Gegeckas, Sprecher von den Argovia Pirates. «Aber es gibt heute sehr viel mehr Leute, die zu den Spielen unserer ersten Mannschaft kommen.» Es seien gegen 400 Zuschauerinnen und Zuschauer, die jeweils auf die Sportanlage Suhrenmatte in Buchs pilgern. Vor ein paar Jahren interessierte sich noch kaum jemand für die Heimspiele der Pirates. Gegeckas führt diesen Erfolg klar auf den gestiegenen Bekanntheitsgrad der NFL zurück. Viele Leute spielen zwar nicht selber, kennen aber die Regeln und finden das Spiel attraktiv, resümiert der ehemalige Präsident und Spieler des Vereins.

Dennoch: Football bleibe eine Randsportart. «Solange es in Buchs, wo wir unsere Heimspiele austragen, oder auch in Aarau noch Leute gibt, die nicht wissen, dass es uns gibt, sind wir noch weit weg davon, als Breitensport zu gelten.»

Die Super-Bowl-Nacht als Highlight 

Die Super Bowl bietet sich da geradezu an, um als Werbeplattform herzuhalten. Schliesslich ist es einer jener Anlässe, zu dem auch viele Nicht-Footballfans einen Bezug haben, und sei es nur wegen der Halbzeitshow oder der berühmten Werbespots. Und so feiern die Argovia Pirates seit einigen Jahren eine Super-Bowl-Party im Kino Ideal in Aarau. Auch an diesem Sonntag.

«Es ist immer extrem spektakulär, ein Footballspiel auf einer Grossleinwand zu sehen», sagt Gegeckas. Im letzten Jahr wegen Corona abgesagt, waren in den Jahren vor der Pandemie jeweils rund 250 Leute ins Kino gekommen. Für das Highlight des Jahres am Sonntag gibt es übrigens noch freie Plätze. Wer kommt, dürfe sich auf gute Stimmung, Burger und Chicken Wings freuen, versichert Gegeckas. Und wer nach der Super Bowl einen Narren an der Sportart gefressen hat, könne sich gleich bei den Pirates als Spieler melden, die Saison beginne ja erst im März, sagt Gegeckas und lacht. Dem Schweizer Football würden ein paar neue Talente bestimmt nicht schaden.

veröffentlicht: 12. Februar 2022 14:29
aktualisiert: 12. Februar 2022 14:30
Quelle: ArgoviaToday

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