Mit 65 Prozent Nein-Stimmen haben die Zürcherinnen und Zürcher die Initiative zum Stimmrechtsalter 16 abgeschmettert. Nur die Stadt Zürich hat sie mit rund 51 Prozent knapp angenommen. Andere politisch linke Städte wie Winterthur haben abgelehnt. Klarer kann das Verdikt kaum sein.
Das Ende der Aargauer Stimmrechts-Initiative?
Ist die Luft jetzt auch beim Aargauer Komitee fürs Stimmrechtsalter 16 draussen? Nein, meint Peter Weihrauch, Mitinitiant und Co-Präsident der Jungen Grünen Aargau: «Es ist natürlich ein Stück weit enttäuschend. Wir haben erwartet, dass wir insbesondere im linken Zürich mehr Stimmen abholen können. Man muss aber auch klar sagen: Der Aargau hat eine andere Ausgangslage. Wir haben eine breitere Unterstützung der Jungparteien. In unserem Komitee sind Mitglieder aller Jungparteien vertreten.»
Unterschriftensammlung läuft gut
Trotzdem hat sich auch im Aargau bereits Widerstand formiert. Mitunter ein Teil der jungen SVP hat ein Nein-Komitee gegründet. Aber braucht es das überhaupt? Oder scheitert die Initiative bereits an der Unterschriftensammlung? «Nein», ist Peter Weihrauch überzeugt, «Die Unterschriftensammlung läuft super.» Über 1000 Unterschriften hätten sie bereits gesammelt. Nötig sind 3000 bis Ende Jahr. Und auch wenn die Abstimmung dann analog zu Zürich abgeschmettert würde, wäre das für Mitinitiant Peter Weihrauch nicht das Ende der Welt.
«Wie beim Frauenstimmrecht»
Es gehe schliesslich auch darum, das Thema auf der Agenda zu halten. «Wir wollen Druck aufbauen, indem wir in verschiedenen Kantonen solche Initiativen lancieren.», sagt Weihrauch. In Luzern werde eine entsprechende Initiative etwa nächste Woche lanciert. «So steigern wir den Druck auf die nationale Politik. Beim Frauenstimmrecht hat es schliesslich auch mehrere Anläufe gebraucht, bis es durchgekommen ist.»
Auf kantonaler und nationaler Ebene sind zurzeit verschiedene Vorstösse zum Thema auf dem Tisch.