Noch vor wenigen Wochen schien es so, als würde der Sommer im Aargau ins Wasser fallen. Lange genug mussten wir auf die sommerlichen Temperaturen warten. Doch während wir uns über die aktuelle Wetterlage freuen, vermisst die Natur den Regen.
Waldbrandrisiko steigt stetig an
Momentan herrscht eine grosse Trockenheit. Sie führt dazu, dass das Waldbrandrisiko immer weiter steigt. Zwar liegt die Waldbrandgefahr im Kanton Aargau noch bei Stufe zwei, also mässige Gefahr. Stufe drei könnte jedoch bereits in den nächsten Tagen folgen. «Bei Stufe 3 müssen wir dann von einer erheblichen Waldbrandgefahr ausgehen. Mithilfe der Medien müssten wir ab dann die Bevölkerung aufrufen, im Wald mit Feuer aufzupassen», erklärt Marcel Murri, Leiter der Sektion Walderhaltung vom Kanton.
Momentan besteht laut Wetterprognosen die Möglichkeit, dass es am Dienstag zu Niederschlägen kommen könnte. «Das ist jedoch noch nicht sicher. Wir müssen abwarten», so der Experte. Falls in den kommenden Tagen kein Regen fällt, muss in seiner Abteilung über eine Erhöhung der Gefahrenstufe innig diskutiert werden, wie Murri sagt.
Klimawandel darf nicht ignoriert werden
Ein Feuerverbot wird bei der Gefahrenstufe 3 noch nicht ausgesprochen. Die Leute müssen lediglich noch mehr achtgeben. Wenn jedoch weitere zwei bis drei Wochen kein Wasser vom Himmel fällt, würde ein Feuerverbot eintreten müssen. «Der Wunschtraum sind lange und sanfte Landregen», so Murri. «Wenn es zu Starkregen kommt, wird das Wasser sofort wieder an der Oberfläche ablaufen. Dann ist es wieder zu viel.» Die Aufnahmefähigkeit der Böden ist momentan noch recht gross.
Der Natur zugutekommt, dass sich die Temperaturen in der Nacht abkühlen. Falls es künftig am Tag jedoch konstant zu Temperaturen von bis zu 30 Grad kommt, nimmt die Waldbrandgefahr stets zu. Für den Experten würde das ein weiteres Problem darstellen: «Wir müssen uns vermehrt mit dem Klimawandel beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass es zur Norm wird, dass die Temperaturen mehrere Monate hinweg über 30 Grad sein werden. Und das nur bei wenigen Niederschlägen.» Weiter werden die kühlen, feuchten Sommer zur Seltenheit. Verdrängen kann man den Klimawandel also nicht mehr, wie Marcel Murri sagt.
Während im Aargau noch Stufe 2 gilt, herrscht in den umliegenden Kantonen wie Solothurn und Basel-Landschaft bereits Gefahrenstufe 3.