Wenn die Blätter fallen, werden die Räben geschnitzt. Im Herbst veranstalten zahlreiche Schulen einen Räbeliechtli-Umzug. Dabei ziehen die Kinder mit ihren geschnitzten Räben als Laternen durchs Dorf und singen bekannte Lieder, wie dieses hier:
Der Ursprung des Brauches
Der Umzug soll seinen Ursprung in verschiedenen Bräuchen haben. Der Räbeliechtli-Umzug findet jeweils in einem ähnlichen Zeitraum wie der Martinstag, das Erntedankfest, das amerikanischen Thanksgiving und Halloween statt. Dies legt die Vermutung nahe, dass er aus all diesen Bräuchen auf irgendeine Art und Weise abgeleitet wurde.
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Historisch gehen die Räbeliechli bis zu den Römern und Kelten zurück. Diese schnitzten grässliche Gesichter in das Gemüse, um in der dunklen Jahreszeit die Geister der Toten zu vertreiben. Im Mittelalter war die Räbe ein Grundnahrungsmittel. Je mehr Räben die Bauern ernten konnten, desto sicherer war die Lebensmittelversorgung im Winter. Die Bauern feierten zu diesem Anlass jeweils eine Art Erntedankfest mit einem Gottesdienst und einem Volksfest. Die Bäuerinnen zogen dafür mit einem Räbeliechtli vom Berg hinunter ins Tal.
Auch in religiösen Kreisen haben die Lichter ihre Bedeutung. In katholischen Regionen wurden sie am 11. November, dem Martinstag, und in evangelischen Regionen am 10. November, dem Namenstag von Reformator Martin Luther, an Umzügen durch die Dörfer getragen. Viele der heutigen Umzüge finden immer noch rund um diese Daten statt.
Der Räbeliechtli-Umzug heutzutage
Heute ist der Anlass nicht mehr religiös geprägt. Meist wird er von Schulen und Kindergärten veranstaltet und als besondere Version des Laternenumzuges durchgeführt. Auch im Kanton Aargau finden jeden Herbst verschiedene Räbeliechtli-Umzüge statt.
Auch in vielen anderen Gemeinden finden Räbeliechtli-Umzüge statt. Du warst selber dabei? Schick uns ein Foto oder Video davon!