Paradox?

Zahl der Senioren-Verkehrssünder steigt, dennoch sollen Medizin-Checks wegfallen

· Online seit 29.01.2023, 21:24 Uhr
Die obligatorische ärztliche Kontrolle für Seniorinnen und Senioren am Steuer bringe nichts. Das zeigt eine Untersuchung des BFU. Darum schlagen sie vor, die Fahrtauglichkeitsprüfung erst ab 80 zu machen oder ganz abzuschaffen.

Quelle: Tele M1

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Eine neue Untersuchung der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zeigt: Die obligatorischen Fahrtauglichkeitsprüfungen bringen nichts. Weder tragen sie dazu bei, dass sich die Zahl der schweren Unfälle reduziert, noch konnte die BFU «positive Effekte» feststellen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Die Mehrheit der älteren Semester würde ihre Fahrleistung nicht selbst reflektieren. Daher rät die BFU nun, das Alter für die Fahrtauglichkeitsprüfung auf 80 Jahre anzuheben. Weiter wäre auch eine Abschaffung für die Beratungsstelle vertretbar. Und das, obwohl die Zahl älterer Verkehrssünder in den letzten zehn Jahren enorm gestiegen ist, gibt es nicht mehr Unfälle. Tele M1 hat dazu Reaktionen eingeholt.

Fahrchecks ab 75 Jahren sinnvoll

Diese Woche ist ein 80-jähriger Mann in Birsfelden gegen eine Hausmauer gefahren. Dabei hat er sich leicht verletzt. Nachrichten wie diese sind in den letzten Jahren vermehrt eingegangen. Und genau deswegen finden viele die Fahrchecks ab 75 Jahren recht sinnvoll. «Jeder, der auf seine Mitmenschen Rücksicht nimmt, macht so einen Medizin-Check», heisst es. «Ich denke das auch bei mir, wenn ich nicht regelmässig fahre, fehlt mir die Routine», so ein Senior.

Auch Willi Wismer, Präsident RoadCross Schweiz, ist gegen eine Abschaffung. «Das wäre ein absolut falscher Schritt, wir müssen zurück zu 70. Natürlich ist es unfair, dass alle diesen Test machen müssen. Aber wie will man sonst Einzelne rauspicken, die werden sich garantiert nicht von alleine melden und den Check absolvieren.»

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(red.)

veröffentlicht: 29. Januar 2023 21:24
aktualisiert: 29. Januar 2023 21:24
Quelle: ArgoviaToday

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