In Kölliken bei der Überbauung Lindenbühl ist man an das Bild von vielen markanten Bäumen gewohnt. Umso schmerzhafter war es für einige Anwohnenden, dass eine alte Blutbuche gefällt wurde. Der Baum war gut sichtbar und stand an einem belebten Ort mit viel «Verkehr». Aber nicht nur die Haupt- und Dorfstrassen stehen in unmittelbarer Nähe, auch der Schulweg von Schülerinnen und Schüler als auch Kindergartenkinder führte bei der Buche vorbei. Genau darum musste der Baum am Ende gefällt werden, denn er barg ein hohes Sicherheitsrisiko für vorbeigehende Passanten und Passantinnen.
Baum litt unter Pilzbefall
Normalerweise werde immer versucht, die Bäume so zu pflegen, dass sie stehen bleiben können, aber: «Es ist auch immer eine Sicherheitsfrage», berichtet Pepe Romero, Leiter Hochbau der Gemeinde Kölliken, gegenüber ArgoviaToday. Die gefällte Blutbuche drohte ganze Äste zu verlieren. «Wenn Äste einfach runterfallen, muss man reagieren. Sonst landet es noch auf dem Kopf eines Kindergärtners», erklärt er weiter.
Der Forstbetrieb beurteilt jeweils, ob es ausreicht, einige Äste des Baumes zu entfernen oder ob der ganze Baum gefällt werden muss. Im Falle der Blutbuche war Letzteres notwendig – der Baum war krank. Den Auftrag für die Fällung erteilte der Grundeigentümer. «Der Baum hatte Buchen-Rinden-Nekrose (Schleimflusskrankheit) und sekundärbefall durch Fäulepilze. Dadurch sterben Holzzellen ab, Äste, ganze Dolden, auch der ganze Baum kann unerwartet und plötzlich brechen», sagt Bernhard Zingg vom Forstbetrieb Kölliken-Safenwil. Gerade weil die Buche an einem sehr belebten Ort stand, mussten sämtliche Risikofaktoren eliminiert werden. Nun können sich Schülerinnen und Schüler, Passanten, Fussgängerinnen und Autofahrende wieder sicher bewegen.
Forstbetrieb wünscht sich mehr Verständnis
Es ist keine Seltenheit, dass Leute aufschrecken, wenn ein Baum gefällt wird. Das ist nicht einfach für Forstbetriebe. «Seit längerer Zeit treten immer mehr Schädlinge an Bäumen im Wald und im Siedlungsgebiet auf, welche zu Risiken für Personen und Sachwerte führen. Das Fällen oder Entfernen dieser Bäume ist deswegen unumgänglich. Die Mitarbeiter des Forstbetrieb Kölliken-Safenwil geben aber gerne Auskunft», erklärt Zingg dazu.