Biberdamm

Geht in Bottenwil ein Tierquäler um?

04.01.2022, 23:05 Uhr
· Online seit 04.01.2022, 19:59 Uhr
Kurz vor Neujahr hatten sich Unbekannte an der Uerke in Bottenwil an einem Biberbau zu schaffen gemacht. Zwei Tage später wurden beim Bau auch noch Feuerwerkskörper gezündet. Das kann für die Tiere gerade jetzt verheerend sein.

Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer

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«Hier wurde der Damm aufgebrochen, kurze Zeit später ist das Wasser abgelaufen. Ich habe gesehen, dass zwei Personen rumgeschlichen sind», sagt Augenzeugin Andrina Hartmann. Ob es eventuell Mitarbeitende der Gemeinde oder des Kantons gewesen seien, die am Damm gearbeitet haben, kann Hartmann nicht sagen.

Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, hat sich ebenfalls ein Bild vor Ort gemacht und ist überzeugt, dass der Damm mutwillig zerstört wurde. Weder die Gemeinde noch der Kanton haben laut ihm mit der Zerstörung des Damms zu tun. Um diesen zu entfernen, brauche es einen triftigen Grund: «Der Kanton hat nach meiner Kenntnis hier keine Bewilligung gegeben. Man würde eine Bewilligung geben, wenn ein Schaden droht. Das ist hier nicht ersichtlich», sagt Betsche.

So oder so: Der aufgebrochene Damm ist verheerend für die zwei Biber, die darin hausen. Gut ein Meter ist der Wasserpegel an der Stelle nun tiefer. Der Bau, in dem die Tiere wohnen, ist deshalb nicht mehr geschützt. Zudem könnten Futtervorräte mit dem Wasser abgeflossen sein. Zudem ist Paarungszeit, die Tiere sollten gerade jetzt in Ruhe gelassen werden.

Wie auf Überwachungsvideos zu sehen ist, haben am Neujahrstag Leute beim Biberbau Feuerwerk in den Damm geworfen. Das kann Matthias Betsche nicht verstehen: «Das geht natürlich gar nicht. Das ist ein Fall von Tierquälerei. Das erschreckt das Tier sehr, bedroht und verscheucht es für eine gewisse Zeit. Und das gerade jetzt, im Januar, wo es wichtig wäre, die Tiere in Ruhe zu lassen. Sie müssen mit ihren Ressourcen haushälterisch umgehen.»

Ob die Gemeinde oder der Kanton eine Anzeige erstatten wird, wollen die Behörden diese Woche noch entscheiden.

Der ganze Beitrag aus Tele M1 Aktuell:

Quelle: TeleM1

(red.)

veröffentlicht: 4. Januar 2022 19:59
aktualisiert: 4. Januar 2022 23:05
Quelle: ArgoviaToday

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