Der Pharmazulieferer Siegfried hat nach eigenen Angaben die Folgen der kurz vor Pfingsten gegen das Unternehmen erfolgten Cyberattacke («ArgoviaToday» berichtete) weitgehend überwunden. Man habe damit begonnen, die Produktion wieder hochzufahren, teilte Siegfried mit. Darunter fällt auch der für die Impfstoffabfüllung wichtige Standort im deutschen Hameln. «Ein längerer Unterbruch der Produktion hätte zu Mangel an Medikamenten und Wirkstoffen führen können», sagt Peter Gehler, Präsident des Verwaltungsrats von Siegfried.
Schadsoftware legte Unternehmen lahm
Die Schadsoftware, die das Pharma-Unternehmen mit Hauptsitz in Zofingen infizierte, hatte die Daten von Siegfried verschlüsselt. Mitarbeiter konnten nicht mehr darauf zugreifen. Sogar Telefon und Mail funktionierten nicht. «Wir waren mehrere Tage komplett handlungsunfähig», sagt Peter Gehler. Wie genau die Schadsoftware das Unternehmen infizieren konnte, ist noch Gegenstand der Untersuchung.
Aufgrund der bisherigen Ergebnisse der forensischen Untersuchungen geht das Unternehmen nicht davon aus, dass sensible Kundendaten vom Vorfall betroffen waren. «Hacker versuchen immer mehr Unternehmen so unter Druck zu setzen», sagt Peter Gehler. Wie genau die Hacker Druck ausübten und was sie forderten, gibt Siegfried nicht bekannt. Auch nicht, ob Siegfried den Forderungen nachgegeben hat.