Wenn das Telefon streikt

Im Falle eines Totalausfalls: Zofinger Feuerwehr hat jetzt eine Notalarm-Box

· Online seit 10.01.2022, 19:58 Uhr
In Zofingen gibt es neuerdings eine Notalarmbox, die auch bei einem Strom oder Telefonausfalls die Feuerwehr alarmieren kann. Doch wie sinnvoll ist diese Anschaffung der Stadt genau? ArgoviaToday hat nachgefragt.

Quelle: TeleM1

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Wenn es brennt, dann greift man zum Telefon und kontaktiert die Feuerwehr über die Notfallrufnummer 118. Im vergangenen Jahr kam es jedoch mehrmals vor, dass es bei der Swisscom zu Störungen im Telefonnetz kam. Man konnte weder die Polizei, Ambulanz noch die Feuerwehr auf der gewohnten Nummer anrufen. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Zofingen etwas Spezielles einfallen lassen: Als eine der ersten Feuerwehren der Schweiz hat sie bei der Stützpunktfeuerwehr Zofingen eine Notalarm-Box installiert. Wenn also wieder einmal die Leitung tot ist und es zu einem Brand kommt, dann kann man den Alarmknopf direkt bei dem Feuerwehrmagazin vor Ort betätigen. Doch wie viel bringt das genau?

Anschaffungskosten von 18'000 Franken

Grund für die Installation dieses Knopfes ist, dass die Feuerwehr auch bei Strom- oder Telefonausfällen sowie bei Nicht-Erreichbarkeit der Kantonalen Notrufzentrale alarmiert werden können muss. Wer den Knopf im Falle eines Notfalls betätigt, alarmiert so sofort eine Kommandogruppe der Feuerwehr Zofingen. «Falls alle Stricke reissen, kann uns die Bevölkerung über diesen Weg immer erreichen», so Reto Graber, Kommandant Stützpunktfeuerwehr Zofingen. Die Notfallalarm-Box funktioniert vollkommen ohne Internet. Bei dem System handelt es sich um die neuste Technik, die zum ersten Mal in der Schweiz installiert wurde.

Der stolze Anschaffungspreis von 18'000 Franken wird finanziert von der Stadt Zofingen sowie der Gebäudeversicherung. «Für uns ist das gut und vor allem auch sinnvoll investiertes Geld», so Guyer, Stadtpräsidentin von Zofingen.

Notfall-Box wird videoüberwacht

Auf Anfrage erzählt Graber, er hoffe, dass der Notfallknopf nie betätigt wird – die Wahrscheinlichkeit dafür sei gross. Jedoch ist der Feuerwehr und der Stadt klar, dass ein Knopf, auf dem Notfall steht, vor allem jüngere Generationen dazu verleitet, diesen grundlos zu betätigen. Laut Guyer hat die Stadt jedoch auch an solche «Lausbubenstreiche» gedacht, wie sie gegenüber ArgoviaToday erwähnt: «Die Notfall-Box wird mit einer Kamera überwacht. Sobald der Kasten geöffnet wird, schaltet sich diese ein.» Bei einem nicht rechtmässigem Gebrauch kann so der oder die Schuldige ausfindig gemacht werden.

(red.)

veröffentlicht: 10. Januar 2022 19:58
aktualisiert: 10. Januar 2022 19:58
Quelle: ArgoviaToday

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