Die Sanierungsarbeiten dauerten länger und waren vor allem deutlich teurer als ursprünglich geplant. Statt den vorgesehenen 370'000 Franken kostete das Projekt rund 582'000 Franken – also fast doppelt so teuer wie angedacht.
Grund dafür ist ein archäologischer Fund direkt unter dem Parkplatz, auf den man erst gestossen ist, nachdem die Bauarbeiten bereits begonnen hatten. Bei dem Fund handelt es sich um eine alte Badstube aus dem 16. Jahrhundert, wie Andreas Rüegger, Leiter Ressort Tiefbau der Stadt Zofingen, auf Anfrage von ArgoviaToday bestätigt. Badehäuser dienten den Menschen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zur Körperpflege, aber auch zur Behandlung von Krankheiten. Weiter wurde der Einmündungsbereich in die General-Guisan-Strasse aus Gründen der Verkehrssicherheit angepasst sowie zwecks Hochwasserschutz leicht angehoben.
Mehrkosten hätten vermieden werden können
Andreas Rüegger freut sich zwar über den Fund, ärgert sich aber auch über die Mehrkosten von rund 212'000 Franken. «Der Parkplatz ist sehr schön geworden und war mit Sicherheit eine gute und wichtige Investition, aber: Wäre die alte Badestube früher besser, respektive überhaupt dokumentiert gewesen, wäre der finanzielle Mehraufwand deutlich geringer gewesen.»
Man habe lange überlegt, wie mit dem Fund am besten umzugehen sei und sei zum Schluss gekommen, die Überreste zum Erhalt und Schutz wieder abzudecken. An der Stelle, an der sich unter der Erde die Ruinen der Badestube befinden, sind die Pflastersteine hell. Zudem wurde eine Infotafel mit Verweis direkt neben dem Parkplatz aufgestellt.
Hier kannst du einen virtuellen Blick in die Badewelt der Zeit um 1700 werfen.
(noë)