Schwinger Nick Alpiger

«Zum Runterkommen höre ich Latino-Musik»

· Online seit 31.08.2022, 15:52 Uhr
Drei Tage nach dem Eidgenössischen ist auch in Nick Alpigers Leben etwas Normalität zurückgekehrt. Für Radio Argovia blickt er nochmals auf das Wochenende zurück.
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«Heute geht es mir langsam wieder richtig gut», sagt der 25-jährige Aargauer Schwinger. Das war in den letzten Tagen nicht so: «Am Sonntagabend realisierte ich erst, dass vielleicht noch ein bisschen mehr möglich gewesen wäre», sagt er in der Radio-Argovia-Morgenshow zu Moderatorin Deborah Zaugg. Bitter, denn Alpiger scheiterte vor dem Schlussgang am Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln. «Das hat mich ein bisschen genervt.» Dennoch bleibt er optimistisch. «Ich bin trotzdem Zweiter. Ich habe zwar nicht gewonnen, aber ich trage trotzdem eine ‹Silbermedaille›. Das ist ja schon nicht ganz so schlecht.»

Den König bezwungen

Und diese «Medaille» habe er auch mit seiner Familie gefeiert. Dies, obwohl er geistig noch immer im Sägemehl stand: «Man versucht sofort zu analysieren, was gut war, was schlecht war und was man nächstes Mal ändern würde.» Diese emotionale Achterbahnfahrt habe er dank seiner Familie gut überstanden. «Das gab mir brutal viel Energie.»

Energie zeigte Alpiger auch während des Wettkampfs. Denn der Aargauer war es, der den mittlerweile ehemaligen König Christian Stucki im Sägemehl besiegte. «Das war sicher ein supergrosses Highlight. Das war Gänsehaut pur. Aber erst im Nachhinein, ich war in diesem Moment so konzentriert, ich wollte einfach nur unbedingt diesen Gang gewinnen, das war mir ganz, ganz wichtig. Dass ich es dann schaffen durfte, das war unglaublich.»

Um 3 Uhr aufstehen fürs Essen und sich mit Latino-Musik beruhigen

Alpiger hat auch ein paar Tipps für Nachwuchsschwinger dabei: Man müsse sich in einem Gang nur auf sich selbst konzentrieren, nicht auf den Gegner. «Sonst hat man schon halb verloren.» Und sein persönliches Geheimrezept? Latino-Musik. «Sicher zum Runterkommen, zum Beruhigen mache ich das viel. Vor dem Gang gibt es aber schon noch etwas Deftigeres.»

Das gab es auch in Sachen Ernährung. Mit knapp 117 Kilogramm bei einer Grösse von 1,86 Meter ist diese auch wichtig. Während Alpiger normalerweise auf eine gesunde Ernährung achtet, gab es vor dem ESAF vermehrt Kohlenhydrate. «Einfach, damit die Speicher voll sind und ich liefern kann.» Doch bekanntlich klappt das nicht mit vollem Magen. Das ist auch ein Grund, warum der 25-jährige Schwinger am Samstag um 3 Uhr morgens aufgestanden ist, obwohl der erste Gang erst um 8 Uhr startete. Dann gab es quasi mitten in der Nacht Teigwaren, damit der Körper später bereit ist.

Ganz gereicht hat es dann aber doch nicht, zumindest für den Königstitel. Doch das nächste ESAF ist in drei Jahren in Glarus. Dafür bereitet sich Alpiger heute schon vor. Zuerst lässt er sich aber am Freitag noch in seiner Heimat Seon empfangen und feiern.

(vro)

veröffentlicht: 31. August 2022 15:52
aktualisiert: 31. August 2022 15:52
Quelle: ArgoviaToday

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