Super Pumas der Schweizer Armee fliegen am 29. und 31. Mai 2024 in niedriger Höhe rund um die Kernkraftwerke Beznau, Leibstadt und die Forschungsinstitution PSI in Villigen. Das nicht etwa, um einen Atom-Unfall zu üben – sondern um die Radioaktivität der sensiblen Einrichtungen zu messen. Das schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) in einer Mitteilung vom vergangenen Dienstag.
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Mit den jährlichen Messflügen will die im Babs angesiedelte Nationale Alarmzentrale (Naz) einerseits Referenzdaten der Regionen mit ihren kritischen Infrastrukturen gewinnen, andererseits die Einsatzbereitschaft des Aeroradiometrie-Teams und deren Ausrüstung sicherstellen. Um das Gebiet aeroradiometrisch zu vermessen, fliegt ein Super Puma, ein Helikopter der Schweizer Armee, in rund 90 Metern Höhe mehrmals in parallelen Bahnen über das Gelände.
Sollte das Wetter nicht passen, könnte der mit einem speziellen Messgerät ausgerüstete Heli an anderen Tagen eingesetzt werden, schreibt das Babs weiter. Ausserdem achte man darauf, die Lärmbelastung der Bevölkerung möglichst gering zu halten: In der Mittagszeit zwischen 12 und 13 Uhr und nach 17 Uhr finden demnach keine Flüge statt. Die Flüge in der Umgebung der Kernkraftwerke erfolgen im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (Ensi).
Internationale Übung für den Ernstfall in Tschechien
Anfang Juni nimmt das Team zudem an einer internationalen Übung in Tschechien teil. Beteiligt sind neben den Gastgebern und der Schweiz auch Frankreich und Deutschland. Im Zentrum stehe der Austausch von Messverfahren und das Training der Zusammenarbeit für einen atomaren Ernstfall.