Omikron endet, Long Covid bleibt: Die wichtigsten Erkenntnisse des BAG
Wie sieht die aktuelle Corona-Situation aus?
Der aktuelle 7-Tage-Schnitt liegt bei rund 30'000 Neuinfektionen pro Tag. Das sind 18 Prozent weniger als in der Vorwoche. Die Intensivbetten in den Spitälern sind zu 73 Prozent ausgelastet, 25 Prozent der Betten sind von Covid-19-Patienten belegt.
#CoronaInfoCH Stand: 08.02.
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) February 8, 2022
190 Hospitalisationen mehr als am Vortag, 1262 Hospitalisationen in den letzten 14 Tagen. Auslastung der IS: 73,3%
26 761 laborbestätigte Fälle mehr als am Vortag. Reproduktionszahl Re (28.01.2022): 0,92https://t.co/vMBPcGwAPO pic.twitter.com/NRkQVqPg5I
Ist der Höhepunkt von Omikron erreicht?
Aktuell sind rund 40 Prozent der täglichen PCR-Tests positiv. Vor allem junge Personen stecken sich an. Trotzdem könnte der Höhepunkt der Omikron-Welle bereits überschritten sein, sagt Virginie Masserey. «Die fünfte Welle hat jetzt wahrscheinlich das höchste Niveau erreicht. Wir beobachten eine leicht sinkende Tendenz. Die Positivitätsrate ist aber immer noch hoch.» Gemäss der Science Taskforce liegt der R-Wert im Moment deutlich unter 1. Ein grosser Teil der Bevölkerung sei ausserdem mittlerweile immunisiert. Gleichzeitig stagnieren die Hospitalisationen und Todesfälle. Dies, weil das Virus weniger gefährlich, aber ansteckender ist.
Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Kann ich mich also wieder so verhalten wie vor Corona?
Auch wenn der Bundesrat schnelle Lockerungsschritte der Massnahmen angekündigt hat, solle man sich weiterhin so verhalten, als sei man ansteckend, sagt Virginie Masserey. Das schütze auch vor anderen Infektionen. Trotzdem sieht auch Masserey den anstehenden Lockerungen positiv gegenüber: «Wir freuen uns auf die Aussicht, die Massnahmen aufheben zu können.»
Wie sehen die neuesten Erkenntnisse bezüglich Long Covid aus?
Aktuell laufen in der Schweiz diverse Studien zum Thema Long Covid. Eine von ihnen besagt, dass 25 von 100 Personen sich sechs Monate nach der Infektion noch nicht erholt haben. Neun dieser Personen erholen sich innerhalb eines Jahres. Eine weitere Studie besagt, dass eine Impfung Long-Covid-Symptome lindern kann. Bei 31 Prozent der Befragten, die sich nach der Erkrankung haben impfen lassen, haben die Symptome nachgelassen, nur bei 3,3 Prozent haben sie sich verstärkt», sagt Mayssam Nehme, Klinikleiterin Abteilung für Hausarztmedizin am Universitätsspital Genf.
Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Wer ist von Long Covid besonders betroffen?
Gemäss Virginie Masserey gibt es Risikofaktoren, welche Long Covid fördern können. «Die Krankheit tritt häufig bei Frauen auf, die einen hohen Body-Mass-Index haben und in der Infektionsphase starke Symptome hatten.»
Wie will man Long-Covid-Patientinnen und -Patienten in Zukunft helfen?
Betroffenen soll der Zugang zu Studien und die Möglichkeit zum Austausch gegeben werden. Deshalb hat das BAG in Zusammenarbeit mit der Verbindung Schweizer Ärztinnen und Ärzte eine Plattform gegründet, auf welcher Wissen und Erfahrungen gesammelt werden. Dort sollen Betroffene Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten und Symptomen finden. Ein Register für Long-Covid-Fälle steht aktuell zur Diskussion, in den nächsten Monaten soll diesbezüglich eine Entscheidung fallen.
Was sagen die Expertinnen und Experten zu den geplanten Lockerungsschritten?
Zu den geplanten Lockerungsschritten des Bundesrats haben sich die Expertinnen und Experten nicht geäussert. Die Kantone können sich bis am Mittwoch zur Vernehmlassung äussern. Zwei Varianten stehen zur Auswahl: Variante 1 beinhaltet die Aufhebung der Massnahmen in einem einzigen Schritt am 17. Februar. Die zweite Variante sieht die Aufhebung der Massnahmen in zwei Schritten vor. Der Bundesrat entscheidet an seiner Sitzung vom 16. Februar 2022.
Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
(dab)