Wetterglück

«Ein Aufbau wie schon seit Jahren nicht mehr» – das Argovia Fäscht nimmt langsam Gestalt an

· Online seit 01.06.2022, 14:56 Uhr
Am Wochenende startet die Sause des Jahres auf dem Birrfeld. Rund 40’000 Besucherinnen und Besucher werden vom 3. bis zum 5. Juni am Argovia Fäscht erwartet. Jetzt nimmt das Festgelände, wo Silbermond, Loco Escrito und die No Angels auftreten sollen, langsam Gestalt an.

Quelle: Hans-Caspar Kellenberger

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Das Argovia Fäscht – einer der grössten Events im Kanton – steht endlich wieder an. Dies, nachdem es wegen der Coronapandemie zweimal verschoben werden musste. Das Festival findet neben dem Flugplatz auf dem Birrfeld statt. Und am Dienstagmittag steht beim Besuch der AZ schon so einiges.

Die Aufbauarbeiten fürs Argovia Fäscht sind in vollem Gange, ein reges Treiben herrscht auf dem Birrfeld. Insgesamt arbeiten an Tagen wie diesem, wo am meisten aufgebaut werden muss, rund 100 Personen auf dem Gelände.

Und wenn man das Riesenrad auch nur für wenige Minuten aus den Augen verliert und dann wieder hinschaut, ist es bereits wieder um einige Verstrebungen reicher. Am Mittwoch soll es fertig erstellt und am Freitag pünktlich in Betrieb genommen werden. Insgesamt 80 Tonnen wiegt es, wenn dann auch die Kabinen befestigt sind.

Grosse Zahlen und ein aufwendiger Aufbau

Auch die neue, 64 Meter lange Hauptbühne steht schon mitsamt Abdeckung – damit die No Angels nicht im Regen stehen müssen. Helfer montieren gerade unzählige Lichter, damit man die Stars auch in der Nacht sehen kann. Koordinator Chic Toma (47) leitet den Aufbau der Infrastruktur fürs Argovia Fäscht schon seit 15 Jahren. Die neue, runde Kuppelbühne sei der aufwendigste Bau für die Ausgabe des Festivals von 2022.

«Die einzelnen Elemente für die Kurven müssen zusammengebaut werden. Dann muss der Kran jeden einzelnen Bogen spannen», sagt Toma. Erst danach könne der Mittelteil eingebaut werden. 16 Sattelschlepper lieferten die Teilelemente für die Bühne an. Toma: «Am Ende hat die Bühne ein Gesamtgewicht zwischen 25 und 30 Tonnen»

Insgesamt dauere alleine der Aufbau der Bühne rund vier Tage. Aber auch das grosse VIP-Zelt oder der Holzboden, der rund 5000 Quadratmeter Festivalgelände bedecken wird, brauchen Zeit. Insgesamt 3500 Quadratmeter werden durch Zelte und Stände bedeckt.

Weiter werden auch rund 5 Kilometer Gitter und 2,5 Kilometer Sichtschutz verbaut. Und damit Bühnen, Bars, Essensstände und Backstagebereich auch funktionieren, werden 6000 Ampere Strom auf dem Gelände verteilt.

Das Wetter als kritischer Faktor

Nur schon die Vermessung des Geländes brauche mehrere Tage. «Am Anfang ist das Gelände eine grosse, grüne Wiese. Und in der Praxis sieht dann nochmals alles anders aus als auf dem Plan», sagt Toma. Im März habe die Feinplanung fürs Argovia Fäscht begonnen. Eine komplexe Angelegenheit, denn: «Es gibt fast 40 Schnittstellen auf dem Gelände, die ineinander laufen und innerhalb von 14 Tagen erstellt werden müssen, damit man danach auch noch Zeit hat, um alles zu testen.»

Die Kühleinheiten müssen funktionieren und die Zapfanlage fürs Bier darf nicht nur schäumen. Toma sagt: «Es gibt nie die totale Sicherheit, dass alles funktioniert, aber wir versuchen, so viele Unsicherheiten wie möglich im Vorfeld zu beseitigen.»

Festival-Direktor Marco Kugel ist zufrieden mit dem bisherigen Ablauf des Aufbaus. «So einen guten Aufbau wie jetzt hatten wir schon seit Jahren nicht mehr», sagt er. «Alle sind pünktlich und niemand kommt dem anderen in die Quere.»

Extrem dabei geholfen habe bisher das Wetter. «Es war fast immer trocken und der Boden wurde nie schlammig. Tonnen an Material müssen hier abgeladen werden.» Und wenn der Boden trocken ist, müsse man das Material nicht mehr umplatzieren, erklärt Kugel. «Auch die Arbeit insgesamt geht schneller, wenn das Wetter gut ist, das merkt man.»

Und die Vorfreude ist indes auch bei den Veranstaltern riesig: «Alle Involvierten – ob Partner, Lieferanten oder Stromer – freuen sich extrem», sagt Kugel. «Der Aufbau ist wie ein Familientreffen, das nach langer Zeit endlich wieder stattfindet.»

(Aargauer Zeitung/Hans-Caspar Kellenberger)

veröffentlicht: 1. Juni 2022 14:56
aktualisiert: 1. Juni 2022 14:56
Quelle: ArgoviaToday

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